Mehr als 60 Prozent kennen ihre Kosten nichtStudie: Unternehmen fehlt Transparenz bei Dokumentenprozessen

63 Prozent der Unternehmen in Deutschland und der Schweiz wissen nicht, wie teuer die Erstellung und Verarbeitung eines Dokuments ist. Versteckte Kosten – etwa durch Suchzeiten, manuelle Freigaben oder redundante Eingaben – bleiben oft unentdeckt. Das zeigt die neue Studie „Next Level Dokumentenmanagement: Document-as-a-Service“, die MSM Research AG im Auftrag von SPS durchgeführt hat. Die mangelnde Transparenz ist weniger ein Versäumnis des Controllings als vielmehr die in vielen Unternehmen verbreitete Fragmentierung von Systemen und Prozessen.
Insellösungen bremsen die Digitalisierung
Die Umfrage zeigt eine deutliche Segmentierung des Marktes: 56 Prozent der Unternehmen haben ihre Dokumentenabläufe bereits in vielen Bereichen digitalisiert, 30 Prozent nur punktuell. 14 Prozent haben überhaupt keine Maßnahmen umgesetzt oder können diese nicht einschätzen. In der Folge entstehen hybride Prozesslandschaften mit digitalen und analogen Abläufen. Informationen liegen verstreut in verschiedenen Systemen und Insellösungen. Das führt zu Effizienzverlusten, Medienbrüchen und erhöhten Compliance-Risiken.
E-Mail dominiert – Post bleibt wichtig
Auch in der Kommunikation herrscht ein Nebeneinander analoger und digitaler Kanäle. So versenden 97 Prozent der Unternehmen Dokumente per E-Mail, 47 Prozent nutzen Kundenportale, 29 Prozent mobile Apps. Daneben bleibt der klassische Postweg ein integraler Bestandteil der Geschäftskommunikation. Diese Multikanal-Strategie birgt Herausforderungen, wenn sie dezentral und unkoordiniert erfolgt. Die parallele Steuerung von E-Mail, Portal-Uploads, App-Benachrichtigungen und physischen Sendungen führt zu Prozessbrüchen, manuellem Aufwand und hohen Kosten.
Document-as-a-Service gefragt
Immer mehr Unternehmen setzen im Dokumentenmanagement auf externe Document-as-a-Service (DaaS)-Partner. Besonders häufig nachgefragt sind Dienstleistungen im Bereich elektronische Archivierung (42 Prozent), digitale Freigabeprozesse (36 Prozent) und zentrale Dokumentenerstellung über Templates (30 Prozent). Funktionen wie Rollen- und Rechteverwaltung (17 Prozent) oder E-Signaturen (12 Prozent) spielen dagegen eine untergeordnete Rolle.
Benutzerfreundlichkeit schlägt technische Funktionen
Die Lösungen müssen leicht und intuitiv bedienbar sein – 57 Prozent der Befragten nennen Benutzerfreundlichkeit als wichtigste Anforderung. Fachabteilungen wie Vertrieb, Kundenservice oder Marketing wollen Dokumentvorlagen und Kommunikationsabläufe eigenständig und agil verwalten, ohne für jede Anpassung auf die IT-Abteilung angewiesen zu sein. Technische Funktionen wie ein zentrales Template Management, die automatisierte Dokumentenerstellung via API und die Fähigkeit zur Mandanten- und Multichannel-Ausgabe werden als wichtige technische Enabler gesehen, stehen in der Priorität jedoch hinter der Benutzerfreundlichkeit zurück.
Hybride Prozesse erfordern Konsolidierung
Die meisten Unternehmen erstellen und versenden ihre Dokumente intern, greifen aber zugleich auf externe Partner oder Tools zurück: 63 Prozent der Unternehmen bereiten ihre Output-Daten vollständig intern auf, 45 Prozent nutzen teilweise externe Lösungen, 13 Prozent lagern den Output komplett an externe Dienstleister aus. Es entsteht eine hybride Prozesslandschaft, die zwar flexibel ist, aber auch Risiken birgt – etwa Prozessbrüche, Kontrollverlust und versteckte Kosten.
Die Empfehlung der Studienherausgeber lautet daher, fragmentierte Abläufe zu konsolidieren und eine zentrale Output-Management-Plattform einzuführen. Eine solche Plattform dient als Drehscheibe: Sie empfängt Daten aus internen Systemen, steuert die Aufbereitung und Verteilung der Dokumente intelligent und bindet bei Bedarf externe Dienstleister gezielt ein.
Über die Studie
Für die Studie „Next Level Dokumentenmanagement: Document-as-a-Service“ hat die MSM Research AG im Auftrag von SPS 134 Unternehmen in Deutschland und der Schweiz befragt. Die Teilnehmer stammen aus den Branchen Industrie, Banken und Versicherungen, Dienstleistungen, Handel, Telekommunikation, Energie und öffentliche Verwaltung. Ziel war es, den Status quo und die strategischen Herausforderungen im Dokumentenmanagement zu ermitteln. Dabei gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland. Die vollständige Studie steht hier kostenfrei zum Download bereit.




Quelle: www.spsglobal.com
Schlagwörter: SPS




