LAPP: Kanban-Bestellungen landen automatisiert im SAP

Der Wettbewerb in der Industrie wird härter, und die digitale Transformation ist dabei ein bestimmendes Thema. Die U.I. Lapp GmbH in Stuttgart kann nun eine konkrete Erfolgsgeschichte über Industrie 4.0 erzählen. Möglich gemacht hat das die AISCI Ident GmbH mit ihrem Spezialwissen über elektronische Nachbestellsysteme auf Barcode- und RFID-Basis.

LAPP-Produkte wie flexible Kabel, Kabelzubehör, Stecker und Verbindungslösungen finden sich weltweit in Bussen, Fertigungsmaschinen, Zügen, Industrierobotern, Windrädern, Produktionsanlagen und in vielen weiteren Einsatzfeldern. Sogar für die Besteigung von Achttausendern sind LAPP-Produkte oft die erste Wahl für Profis.

Ursula Ida Lapp glaubte fest an die Entwicklungen ihres Mannes und meldete deshalb im Jahr 1959 das Familienunternehmen U.I. Lapp KG an. Die Nachfrage nach vorgefertigten Kabelsträngen war enorm und LAPP expandierte schnell. Heute ist LAPP ein weltweit gefragter Spezialist für Verbindungstechnologien mit über 4500 Mitarbeitern und 51 eigenen Vertriebsgesellschaften.

Digitale Verbindungen für die Logistik von morgen

In der Logistik von morgen zählen für LAPP auch digitale Verbindungen, daher stellt das Unternehmen seinen Kunden Android-Handhelds zur Verfügung. Mit diesen können Mitarbeiter unkompliziert und schnell Produkte, Teile oder Ersatzteile nachbestellen. Sie scannen einfach mit dem integrierten Scanner die QR-Codes an den entsprechenden Lagerplätzen, wenn die Vorräte zur Neige gehen.

Das ist nicht nur für Unternehmen sinnvoll, die die Nachbestellung möglichst schnell und fehlerfrei abwickeln wollen. Es ist beispielsweise auch ein Zugewinn auf Baustellen, auf denen die Teams wenig Platz für die Lagerhaltung haben: „Wir hatten unseren Kunden bereits Handheld Computer zur Verfügung gestellt“, sagt Janina Bär, Projektmanagerin im Bereich Logistics Systems & Services bei der U.I. Lapp GmbH, „das nennen wir den LAPP-Kanban-Scanner. Doch die Nachbestellungen kamen bei uns nur als E-Mail an.“

Scannen die Kunden von LAPP die entsprechenden QR-Codes, schickte das System bis vor kurzem noch eine E-Mail an den Vertrieb von LAPP. Mitarbeiter mussten diese E-Mails per Hand ins Warenwirtschaftssystem eingeben. „Wir wollten diese Standard-Abwicklung automatisieren, damit wir im Vertrieb unsere Zeit sinnvoller einsetzen können“, beschreibt Janina Bär.

Auf der Suche nach einem Partner für die Umsetzung stieß LAPP auf die AISCI Ident GmbH. Deren Regional Sales Manager Günther Taut bereitete das Projekt vor und begleitete es. Auch die räumliche Nähe des AISCI Vertriebsbüros Süd-West zum Stuttgarter Firmensitz von LAPP war dabei von Vorteil.

„Aufgrund von Gesprächen haben wir uns für die AISCI Ident entschieden“, bekräftigt Janina Bär, „und die Kommunikation war unkompliziert. Gerade der Entwicklungsprozess mit Peter Ciolkowski, der immer schnell geantwortet und in Lösungen gedacht hat.“

Peter Ciolkowski ist Geschäftsführer und Entwickler bei der AISCI Ident. Er kennt das Kanban-System, das im Logistik-Bereich genutzt wird, und weiß auch, welche mobilen Handheld Computer er einsetzen will (Zebra TC25 mit Android OS, LTE und integrierter Kamera und Scanner). Nur die kundenspezifische Software-Lösung ist so auf dem Markt nicht erhältlich. Die Handheld Computer müssen per LTE/4G/3G eine Verbindung aufbauen, um die Bestellungen direkt über eine Schnittstelle an das Warenwirtschaftssystems zu senden.

AISCI Ident baut eigenen Cloudservice für größtmögliche Autonomie

„Da brauchten wir eine Schnittstelle, über den die Bestelldaten ausgetauscht werden können“, beschreibt Ciolkowski, „Wir wollten das System so autonom wie möglich gestalten. Also haben wir es kurzerhand selbst konzipiert und aufgebaut.“

Innerhalb kurzer Zeit installiert das AISCI-Ident-Team einen Cloudservice und programmiert eine App für die Zebra TC25 Handheld Computer. Der Entwickler kennt das typische Arbeitsumfeld, in dem die Kunden von LAPP die Handhelds einsetzen werden. Da geht es um Pünktlichkeit, Präzision und eine Fehlerquote, die so gering wie möglich sein soll. Gerade im Bereich Logistik, immerhin der größte Wirtschaftsbereich in Deutschland nach der Automobilwirtschaft und dem Handel, wird die exakte Steuerung der Waren- und Informationsflüsse immer wichtiger.

Daher stellt die AISCI Ident nicht nur sicher, dass die Daten zuverlässig vom Handheld an das Warenwirtschaftssystem SAP der U.I. Lapp GmbH übertragen werden können, sondern baut zusätzliche Funktionen und Sicherungen in die App ein. Janina Bär: „Peter Ciolkowski hat uns persönlich mit seinen Entwicklungskompetenzen über einen längeren Zeitraum unterstützt und seine Kenntnisse eingebracht. Die App auf dem Handheld hat die AISCI Ident für uns erstellt und vor allem individualisiert.“

Einige der Funktionen der App:

  • Bestellt ein Kunde innerhalb eines kurzen Zeitraumes, zum Beispiel einer Woche, einen Artikel mehrfach, gibt das Handheld einen Hinweis aus und bittet um Bestätigung, um unbeabsichtigte Mehrfach-Bestellungen zu vermeiden
  • Artikelnummer und Bezeichnung, Liefergrößen und der Faktor für die Nachbestellung sowie weitere Informationen tauchen auf dem Display des Handhelds auf, wenn ein Mitarbeiter einen entsprechenden QR- oder Strichcode scannt. Mehrfacherfassungen des gleichen Artikels werden dem User warnend signalisiert.
  • Die App auf den Handhelds ist besonders nutzerfreundlich. Ciolkowski: „Die Menschen, die mit dem Handheld arbeiten, müssen keine IT-Fachleute sein.“
  • Die Mengen, die beim Scanvorgang nachbestellt werden, können auf Wunsch unveränderbar festgelegt werden, damit beim Bestellvorgang noch weniger Fehler passieren können. Die U.I. Lapp GmbH kann es aber auch so einrichten, dass die Mitarbeiter flexible Mengen bestellen dürfen.
  • Jedes Handheld ist auf seinen speziellen ‚Einsatzort’ eingestellt und verwendet diese Parameter für die Bestelldaten. So unterlaufen den Anwendern keine Fehler bei Absenderangaben.
  • Die App kann ohne MDM-System aus der Ferne gewartet, aktualisiert und eingestellt werden.
  • Die Kunden von LAPP bekommen auf Wunsch eine Bestellbestätigung mit Datenexport, den sie an ihr eigenes Warenwirtschaftssystem übergeben können.
  • Weniger Schnittstellen: keine Medienbrüche mehr, keine verlorenen oder unleserlichen Bestellzettel, keine vergessenen oder doppelte Bestellungen.
  • Dauerhafte Warenverfügbarkeit, Reduktion von Lagerbeständen.

Auf diese Art werden Bestellprozesse einfacher, schneller und fehlerfreier. Doch auch die Mitarbeiter im Vertrieb von LAPP sparen Zeit. Janina: „Jetzt gehen diese Bestellungen automatisch via EDI ins SAP. Für unsere Kunden wird es einfacher, das verbessert die Kundenbindung und ist für uns ein Riesenvorteil. So können wir vor allem bei der Auftragseingabe Zeit sparen und uns verstärkt um anspruchsvollere Aufträge kümmern.

Neben Baustellen setzen auch Konfektionäre gerne die LAPP-Kanban-Scanner ein, vor allem Unternehmen, die immer wieder dieselben Produkte anbieten oder die Bauteile von Zulieferern veredeln oder verarbeiten. Hersteller von Industrieanlagen gehören auch zu den Kunden, die die LAPP-Kanban-Scanner nutzen. Vor allem im Materiallager helfen die Scanner, Zeit und Platz zu sparen. Janina Bär: „Die AISCI Ident hat uns toll unterstützt, immer schnell reagiert und Lösungen für unsere Anforderungen gefunden.“

Quelle: www.aisci.de

Pressemitteilung veröffentlicht am 06.08.2020 in Logistiklösungen, News (In- und Ausland).
Schlagwörter: