Fragmentiertes Online-Shopping treibt Diversifizierung der Märkte voranZunahme des Handels mit Drittanbietern führt zu einem Anstieg der Verkäufe auf Marktplätzen
Eine neue Studie zeigt, dass die Mehrheit der deutschen Marken die Marktplätze, auf denen sie verkaufen, erhöht. Dies ist die Reaktion auf die zunehmende Fragmentierung des Online-Shopping-Erlebnisses. Die durchschnittliche Marke verkauft jetzt auf vier Plattformen für den Drittvertrieb (3P). Diese Zahl wird sich noch steigern, denn gut drei Viertel (76 Prozent) planen, die Anzahl der Marktplätze in den nächsten zwölf Monaten zu erhöhen.
Im Rahmen der Studie „The State of 3P Commerce“ („Der Status quo des 3P-Commerce“) von Rithum wurden 550 Führungskräfte von Einzelhändlern und Marken in den USA, Großbritannien und Deutschland befragt, um Wachstumschancen durch das 3P-E-Commerce-Modell zu ermitteln. Eine Studie von RIthum aus dem Jahr 2023 ergab, dass drei von vier Verbrauchern (74 Prozent) beim Online-Einkauf mehr als einen Marktplatz nutzen, wobei der Durchschnitt drei nutzt. Die Fragmentierung des Online-Einkaufs führt dazu, dass Marken zunehmend auf den 3P-Verkauf setzen.
Die Entwicklung wird auch durch die Popularität des Social Commerce und die Nachfrage der Verbraucher nach Komfort und Auswahl getrieben. 3P-Commerce funktioniert für Einzelhändler anders als für Marken. Einzelhändlern hilft 3PCommerce beim Zugang zu Inventar, das ihnen fehlt. Dabei handelt es sich um ein Geschäftsmodell, bei dem Markenprodukte direkt an die Verbraucher, aber über das Schaufenster oder die Website eines Einzelhändlers verkauft werden, in der Regel über ein Dropship- oder Marktplatzkonzept. Dieses Modell verlagert das Bestandsrisiko der Einzelhändler. Sie treten stattdessen als Vermittler zwischen Marken und Verbrauchern auf. Marken hilft der 3P-Handel, ihr eigenes Inventar auf andere Kanäle auszuweiten. Auf diese Weise können Marken durch eine Multichannel-Verkaufsstrategie mehr Verbraucher erreichen.
Der Bericht untersuchte die Schwierigkeiten bei der Einführung einer neuen Plattform. Im Durchschnitt dauert es sechs Wochen, bis Marken einen neuen Marktplatz einführen. Eine zusätzliche Verkaufsplattform zu verwalten, bringt zusätzliche Komplikationen mit sich. Als die drei größten Herausforderungen im Handling mit mehreren Plattformen wurden genannt: die
Notwendigkeit, mehr Fachkräfte einzustellen, höhere Betriebskosten und verloren gegangene oder verzögerte Lieferungen.
Diejenigen, die auf einen neuen Marktplatz ausgeweitet haben und damit zu kämpfen hatten, gaben als Hauptprobleme an, dass sich die Kunden beschweren, dass die Verwaltung des Marktplatzes Zeit und Mühe erfordert und dass der Marktplatz zu schwer oder kompliziert zu bedienen ist.
Philip Hall, Geschäftsführer für EMEA von Rithum, kommentiert die Ergebnisse: „Die Verbraucher sind ständig auf der Suche nach den besten Angeboten und Geschenken, vor allem
in der Hochsaison, wenn sie mehrere Websites durchsuchen. Marken müssen jetzt ihre Marktplätze ausbauen, um mithalten zu können – und der 3P-Verkauf ist ein wichtiger Bestandteil davon.“
Marktplätze sind ideal, um sich in einer schwierigen Wirtschaftslage zurechtzufinden, da sie Marken die Möglichkeit bieten, überschüssige oder schwer verkäufliche Bestände auf profitablere Art und Weise zu anzubieten. Um zu sehen, was bei den Kunden ankommt, ermöglicht die endlose digitale Regalfläche der Marktplätze es den Marken, verschiedene Produktsortimente und -kombinationen zu testen.
Um die Möglichkeiten der Marktplätze voll auszuschöpfen, müssen Marken datenbasiert entscheiden und die Daten der Marktplätze nutzen, um fundierte Entscheidungen über den Bestand und die Kundenpräferenzen zu treffen.
Unsere Untersuchung ergab, dass diejenigen, die über keine einzige Plattform Daten aus dem gesamten Verkaufsspektrum sammeln, ein zentrales Tool für einen „Game-Changer“ halten. Dieses
würde aus ihrer Sicht Entscheidungen darüber treffen können, wohin der Bestand verschoben und welche Produkte gepusht werden sollen.
Die, die erfolgreich sind, müssen sich auch die Technologie – insbesondere die künstliche Intelligenz (KI)– zu eigen machen. Denn das Onboarding auf eine neue Plattform kann für Unternehmen mit einem umfangreichen Produktkatalog eine zeitintensive Aufgabe sein. KI kann dieses Problem lösen, indem sie vorhandene Produktbeschreibungen aufgreift und sie genau auf die Bedürfnisse der Plattform abstimmt. Dadurch wird diese äußerst arbeitsintensive Aufgabe viel schneller erledigt.“
Quelle / weitere Informationen über Rithum unter www.rithum.com
Schlagwörter: Antonio Guillem