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Explodierende Energiekosten und Engpass bei Verpackungen – Onlinehändler melden SOS. Was können sie jetzt tun?

Im Onlinehandel läuten die Alarmglocken. Eben noch durch Lieferengpässe aufgrund der Pandemie gebeutelt, setzt den Shopbetreibern schon die nächste Krise zu: Massive Energiekosten und knappes Verpackungsmaterial bedrohen die Existenz vieler Händler. Das bestätigt der E-Commerce-Experte Nico Tettenborn.

Doch er macht auch Mut und regt dazu an, kreativ zu werden und nach alternativen Lösungswegen zu suchen. In der Vergangenheit hat der Geschäftsführer einer auf E-Commerce spezialisierten Marketingagentur schon Hunderten Onlinehändlern dabei geholfen, krisenhafte Situationen zu meistern und gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Im folgenden Artikel erläutert er die momentane Lage und gibt Tipps zur Bewältigung der Krise.

Preiserhöhungen in allen Bereichen

Egal, wohin man schaut: In allen Bereichen des Onlinehandels steigen die Kosten massiv. Das Verpackungsmaterial wird knapp und stetig teurer, die immer höheren Transportkosten zeichnen sich zunehmend bei den Dienstleistern ab – und nicht zuletzt steigen viele Kunden aufgrund der unsicheren Entwicklung auf die Shopping-Bremse.

Für Händler ist jetzt kluges Handeln das Gebot der Stunde. Was dazu nicht gehört, ist die Erhöhung der Versandkosten, um die prekäre Lage zu kompensieren. Manche Shopbetreiber haben es versucht und den Preis für den Versand eben mal um 40 Prozent erhöht – mit bescheidenem Erfolg, denn diese Maßnahme führt in erster Linie zur Unzufriedenheit der Kunden. Schlimmstenfalls wandern sie sogar ab. Beides muss in der jetzigen Lage mehr denn je vermieden werden.

Wichtigste Maßnahme: Produktpreise anpassen

In einer Zeit, in der Preiserhöhungen im Offlinehandel an der Tagesordnung sind, bietet es sich geradezu an, auch im E-Commerce die Preise anzupassen. Und zwar ausdrücklich nicht beim Versand, sondern bei den Produkten selbst. Diese Maßnahme ist jetzt völlig unproblematisch durchzusetzen – und im Übrigen mehr als berechtigt.

Es ist wenig sinnvoll, damit zu zögern, denn in absehbarer Zeit wird sich die Lage nicht verbessern. Was nicht heißt, dass die Preise alle vier oder sechs Wochen erhöht werden sollten. Stattdessen ist es klüger, die Preisanpassung so zu gestalten, dass sie die kommenden sechs Monate abdeckt. Man darf immerhin damit rechnen, dass die Gesamtlage nach dieser Zeit deutlich besser aussieht.

Zusatzanreiz schaffen – höheren Freibetrag bei Versandkosten einführen

Versandkosten sind für Kunden im E-Commerce ein wesentlicher Faktor. Zugleich ist die entsprechende Freigrenze ein Anreiz, sie auch auszunutzen. Das mag nicht auf die gesamte Kundschaft zutreffen, doch viele Menschen überlegen sich sehr wohl, ob sie nicht noch das eine oder andere Produkt in den Warenkorb legen, solange die gesamte Bestellung versandkostenfrei bleibt.

An dieser Stellschraube können Onlinehändler jetzt drehen und die Versandkostenfreigrenze beispielsweise von fünfzig auf sechzig Euro erhöhen. Übertreiben sollte man damit jedoch nicht – denn wenn das Augenmerk allzu deutlich auf die Versandkosten gelenkt wird, wandern die Kunden letztlich noch zu Amazon ab, weil sie dort oftmals komplett versandkostenfrei shoppen können.

Über Nico Tettenborn:

Nico Tettenborn ist Geschäftsführer der Marketingagentur MAKE IT TETTEN. Das Team hilft Start-ups und jungen Unternehmen dabei, ihre Marken und Produkte im Internet so zu positionieren, dass sie auf eine gesunde Basis kommen, die stetes Wachstum gewährleistet. Dabei bedient die Agentur drei Bereiche: Online-Marketing, Marktplatz-Management und die kreative Arbeit, das heißt Bilder, Videos, Design, Motion-Design und auch 3D.

 

E-Commerce-Experte Nico Tettenborn / Quelle: MAKE IT TETTEN GmbH

Quelle / Mehr Informationen finden Bewerber unter: https://makeittetten.de/karriere/

Gastartikel veröffentlicht am 29.09.2022 in E-Commerce, News (In- und Ausland).