Andreas Köninger, Digitalisierungsexperte und Vorstand der SinkaCom. Foto © Jens Braune del Angel für SinkaCom AG

Lettershop der Zukunft

Womit Shopsysteme im B2B-Bereich punkten können

Auch in den Postabteilungen mittlerer Unternehmen haben digitale Anwendungen Einzug gehalten. Nicht nur im Endkundensegment ist eine Website mit Onlineshop Haupt-Berührungspunkt mit einem Geschäft oder einer Dienstleistung. Vor allem im B2B-Bereich wissen kompetente Einkäufer transparente Preisstrukturen, intuitiv bedienbare Tools und direkt erhältliche Informationen zur Verfügbarkeit der gewünschten Produkte zu schätzen. Richtig und wichtig ist es hier auch für die Postbranche, die entsprechenden Arbeitsanforderungen zu berücksichtigen und damit aus den Profis wiederkehrende Kunden zu machen. Virtuelle Verkaufskanäle unterstützen nicht nur die erforderlichen Abläufe, sondern reduzieren wiederum Zeitaufwand und Kosten bei allen Beteiligten. Um sowohl Kunden als auch Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern, sollte die Wahl des Shopsystems daher genau auf die jeweilig benötigten Erfordernisse abgestimmt werden. Die Prozesse müssen zur Unternehmens- und Personalstruktur passen und nicht umgekehrt.

Auf die Geschwindigkeit kommt es an

Vor allem schneller als im Real Life läuft der Internethandel ab. Hier werden rasch Kaufentscheidungen getroffen, daher gilt es potenzielle Kunden zügig vom eigenen Angebot zu überzeugen. Dafür ist nicht nur die optische, sondern vor allem die technische Ebene entscheidend. Insbesondere die Verfügbarkeit der Waren, die erwartete Lieferzeit sowie die Preise müssen für Kunden nachvollziehbar sein. Ebenfalls relevant sind darüber hinaus eine flexible Suchfunktion und die Möglichkeit für individuelle Preisabsprachen. Die Chancen für einen Kaufabschluss steigen laut aktuellen Umfrageergebnissen, wenn der
Shop nicht negativ durch lange Wartezeiten, schlechte Suchergebnisse und mangelnde Bezahlmöglichkeiten auffällt. Damit sich Transaktionen in Zukunft wiederholen, sollten spezielle Wünsche der Profieinkäufer wie Schnell- und
Bulkbestellungen, EDI-Lieferbestätigungen oder PO-Referenzen von Anbietern ebenfalls berücksichtigt werden. In den Servicebereichen eines Lettershops kann das Potenzial von Digitalisierung voll ausgeschöpft werden, denn Text,
Adressen, Mehrwertdienste und selbst die Anbindung externer Dienstleister über API-Schnittstellen erlauben eine effiziente, effektive und vor allem medienbruchfreie Auftragsabwicklung vom Waschabgleich über PDF-Profs bis hin zur Individualisierung von Druckprodukten. Weiterhin vereinfacht die Möglichkeit zur Wiederholung bereits abgewickelter Aufträge den Alltag der Einkäufer. Eine ähnliche Aufgabe erfüllt eine Schnellbestellung, die mit der Eingabe einer Artikelnummer sowie der Anzahl direkt einen Auftrag auslöst. Diese Beispiele zeigen: Einfache Formulare reichen heutzutage definitiv nicht aus. Das gilt nicht nur für die Bestellungen selbst, sondern für das komplette Bestellmanagement. Besteht für Geschäftskunden die Option, in Kundenportalen etwa Bestellungen, Rechnungen und Retourenaufträge abzurufen, ohne auf Callcenter oder Warteschleifen angewiesen zu sein, schafft das neben Transparenz zusätzlich Vertrauen. Mitarbeitern im internen Vertrieb oder Kundencenter kann so mehr Zeit für Beratung eingeräumt werden, die Bestellprozesse sind schließlich perfekt organisiert. Tools zum Co-Browsing aus dem Kundencenter heraus unterstützen die Einkäufer in der Nutzung und bauen Barrieren ab.

Zuschnitt statt Durchschnitt

Aber nicht nur für die Benutzeroberfläche, auch für das Backoffice müssen die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Je nach Bedarf und Budget lässt sich eine Vielzahl an zusätzlichen Features in den Onlineshops einfügen – oder auch
weglassen. Um das richtige Maß zwischen Ausstattung und Kosten zu finden, ist eine Klärung der maßgebenden Parameter nötig. Welche Größe hat das Vertriebsgebiet? Gibt es dabei regionale Unterschiede in der Gesetzgebung oder bei den Zahlungsmitteln? Herrscht Klarheit über die zu erwartenden Zielgruppen, sind weitere Überlegungen zum voraussichtlichen Traffic wichtig. Ähnliches gilt für die Skalierbarkeit des Produktportfolios: Während große Konzerne mit ihren
Ressourcen häufig auf Individuallösungen zurückgreifen, bieten sich gerade für kleine und mittelständische Unternehmen preiswertere Baukastensysteme an.

Starke Partner

Mindestens so groß wie die Auswahl an Features ist die Anzahl an Softwareanbietern für Shopsysteme. Dabei können sich Unternehmen für gemietete SaaS (Software as a Service) aus der Cloud oder für eine eigene Infrastruktur entscheiden. Ersteres funktioniert in Form eines monatlichen oder jährlichen Abonnements, wobei die verfügbaren Funktionen zwischen den verschiedenen Anbietern variieren. Ein eigener Aufbau kann mithilfe von OpenSource-Systemen gelingen. Innerhalb ihres Gestaltungsrahmens bietet diese Lösung ein hohes Maß an Flexibilität, erfordert allerdings große Arbeits- sowie
Zeitinvestments und eine IT-Abteilung mit hohem Know-how im Bereich E-Commerce. Hier besteht üblicherweise die Möglichkeit, kostenpflichtigen Support zu buchen. Maßgeschneiderte Individuallösungen unterliegen praktisch keiner Beschränkung bei Gestaltung sowie Umsetzung, benötigen in der Regel jedoch spezialisierte Agenturen für die Entwicklung. Egal auf welches Shopsystem am Ende die Wahl fällt – eine Kooperation mit kompetenten Partnern empfiehlt sich in jedem Fall. Neben dem ersten Eindruck gelingen so auch die individuelle Bedarfsanalyse und Ausrichtung auf das B2B-Geschäft.

Quelle / Weitere Informationen unter: https://www.sinkacom.de/

Gastartikel veröffentlicht am 15.06.2022 in News (In- und Ausland), Sonstige Produkte / Services / Dienstleistungen.
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