Quelle: Lucas Fischer.

Recruiting in der Logistikbranche muss auf den Kopf gestellt werden: Experte verrät 5 Veränderungen, die sofort zu mehr Bewerbungen führen

Logistik- und Transportunternehmen haben große Schwierigkeiten, ihre vakanten Stellen zu besetzen. Lucas Fischer, Recruiting-Experte der Logistikbranche, ist sicher, dass der Hauptgrund darin liegt, dass die meisten Unternehmen noch auf klassische Maßnahmen wie Stellenportale setzen.

„Es gibt weitaus effizientere Methoden, um schnell qualifizierte Bewerber zu erreichen“, erklärt der Experte. „Potenzielle Mitarbeiter verbringen beispielsweise sehr viel Zeit in den sozialen Medien – dort müssen die Unternehmen also präsent sein.“ In folgendem Gastbeitrag verrät Lucas Fischer 5 Veränderungen im Recruiting, die sofort zu mehr Bewerbungen führen.

  1. Digitalisierung der Mund-zu-Mund-Propaganda:

Laut Lucas Fischer bringen besonders online Empfehlungsprogramm für Mitarbeiter großen Erfolg. „Ich kenne verschiedene Programme von Logistik- und Transportunternehmen, die ihre Mitarbeiter prämieren, wenn diese einen neuen Fahrer anwerben. Diese Mitarbeiterempfehlungsprogramme sind ein sehr mächtiges Werkzeug, werden aber sehr mühselig umgesetzt“, erklärt der Experte.

Das Mitarbeiterempfehlungsprogramm läuft in der Praxis aktuell wie folgt ab: Viele Logistikunternehmen setzen auf Flyer, die der eigene Fahrer an der Raststätte verteilen kann. Das Problem hierbei ist, man kann an einer Hand abzählen, wie viele Fahrer diesen Flyer tatsächlich zu Gesicht bekommen. Schließlich kann der eigene Mitarbeiter diese Flyer nur in seiner Pause verteilen – nicht ganztägig.

Stellt man sich im Vergleich vor, der eigene Fahrer könne statt des Flyers einen Link zu einem digitalen Mitarbeiterempfehlungsprogramm anbieten, der beispielsweise auf Facebook oder in anderen Netzwerken veröffentlicht werden kann – der Effekt ist enorm. Schließlich werden nicht nur eine Handvoll Fahrer erreicht, sondern Hunderte – je nachdem, wie viele Freunde der Fahrer in seinen digitalen Netzwerken hat. Außerdem ist nicht zu vergessen, dass Kraftfahrer mit anderen Kraftfahrern vernetzt sind. Somit ist ein Facebook Posting nicht nur in der Reichweite enorm, sondern auch sehr gezielt. Wenn sich dann ein Interessent aus dem Netzwerk des eigenen Fahrers bewirbt, ist sofort nachvollziehbar, von welchem Fahrernetzwerk die Empfehlung eingetroffen ist.

  1. In Social Media investieren

Hierfür muss zunächst der Unterschied zwischen dem aktiven Bewerbermarkt und dem passiven Bewerbermarkt verstanden werden: Während der aktiv suchende Bewerber Jobportale und Ähnliches aufruft, um sich über den aktuellen Arbeitsmarkt zu informieren, ist der passive Bewerber nicht auf diesen Plattformen zu finden. „Daraus könnte man im ersten Moment ziehen, dass Jobportale noch funktionieren. Leider ist dem nicht so, denn die Nachteile sind groß. Schließlich gibt es in Zeiten des Fachkräftemangels nur einen sehr geringen Prozentsatz aktiv suchender Bewerber“, erklärt Fischer.

Zusätzlich muss die Masse an Jobangeboten auf diesen Plattformen beachtet werden. Hier aus der Menge herauszustechen und dem perfekten Kandidaten aufzufallen ist nur mit Hoffnung verbunden. Das ist nur mit Social Media zu schaffen: Hier kann nicht bloß der aktive Bewerbermarkt angesprochen werden, sondern auch der passive. Dieser hält ein dreimal so hohes Potenzial an guten Bewerbern bereit. „Mein Tipp ist daher: Unternehmen der Logistikbranche sollten ihr gesamtes Budget auf Social Media und digitale Medien setzen – nur hier können Unternehmen planbar und sicher den Kontakt der geeigneten Bewerber ermöglichen“, gibt der Experte preis. 

  1. Mit Facebook-Advertising sichtbar werden

„Gute Marketer werben dort, wo sich die Zielgruppe befindet“, so der Experte. Den aktuellen Statistiken zufolge nutzen über 80 Prozent der Deutschen tagtäglich Facebook und die dazugehörigen Plattformen wie Instagram und WhatsApp. Damit ist der Konzern Facebook die größte Jobbörse, die es gibt. Nach Lucas Fischer sollte also genau hier effektiv und ohne große Streuverluste inseriert werden.

Das hält riesiges Potenzial bereit, das viele Transport- und Logistikunternehmen noch gar nicht nutzen, weil sie noch an den klassischen Wegen festhalten. Dabei stellt sich mit Facebook-Advertising nicht die Frage, ob überhaupt Bewerbungen reinkommen. Vielmehr stellt sich die Frage: Wie günstig erhalte ich die besten Fachkräfte für mein Unternehmen? „Aus unserer Erfahrung heraus starten die Unternehmen meist bei 30 bis 80 Euro für eine gute Bewerbung. Über Monate der Optimierung hinweg landen sie dann meistens bei unter 10 Euro. Im Vergleich zu anderen Recruiting-Methoden ist das ein deutlicher Sieger“, führt Fischer aus.

  1. Verkaufsargumente in Szene setzen

Wenn bereits Social Media genutzt wird, müssen die Stellenanzeige nicht immer publiziert werden. Stattdessen sollte hauptsächlich auf die Benefits gesetzt werden, die das Unternehmen gegenüber dem Mitarbeiter ausmachen. Eine subtile Werbung wirkt hier Wunder: „Ich konnte beobachten, wie bereits ein Beitrag zu einem Firmenwagen mit Tankkarte, den das Unternehmen seinen Mitarbeitern als Benefit bietet, in den sozialen Medien für Bewerbungen gesorgt hat – ohne dass man es darauf abgesehen hat“, berichtet Lucas Fischer.

  1. Optimierung der digitalen Bewerbungsprozesse und den Gamification-Faktor nutzen

Oft sind auf Webseiten noch völlig veraltete Bewerbungsprozesse zu finden. Dabei möchte niemand seine Bewerbung per PDF hochladen. Warum? Weil nahezu 93 Prozent der Bewerber das Internet mobil nutzen. Und kaum ein Bewerber hat seine Bewerbungsunterlagen zufällig auf seinem Smartphone.

Für die Möglichkeit der mobilen Nutzung gibt es mittlerweile optimierte und moderne Bewerbungsprozesse, die es den Unternehmen erlauben, den Bewerber trotzdem vorzuqualifizieren, um seine Qualität zu prüfen. Gleichzeitig wird dem Bewerber die Bewerbung so einfach wie möglich gemacht. Mit den heutigen Möglichkeiten kann man Bewerbungsprozesse beispielsweise spielerisch aufbauen: So werden Quizfragen zu seiner Person gestellt. Das führt zu einer hohen Motivation des Bewerbers, das Bewerbungsformular bestmöglich abzuschicken.

Über Lucas Fischer:

Lucas Fischer ist der Gründer und Geschäftsführer von MediaRecruiting. Während sich der Fachkräftemangel in der Logistikbranche immer weiter zuspitzt, hilft er Speditionen dabei, mithilfe von digitalen Strategien neue Kraftfahrer einzustellen. Lucas Fischer ist bereits seit vielen Jahren im Bereich des Social-Media-Marketings tätig. Im Unternehmen seines Vaters nutzte er die sozialen Medien erstmals zu Vermarktungszwecken und konnte dabei beeindruckende Ergebnisse erzielen. Mehr Informationen unter: https://mediarecruiting.de/

Pressemitteilung veröffentlicht am 18.03.2022 in News (In- und Ausland).