Die Ablösung von alten Softwaresystemen vereinfachen

Gemeinsam mit dem Software Competence Center Hagenberg der Johannes Kepler Universität Linz hat die Softwarestrategieberatung ReqPOOL aus Berlin eine Methodik zur ressourcenschonenden IT-Dokumentation entwickelt. Damit wird die Ablösung von Altsystemen mittels einer automatisierten Softwaredokumentation, die die Funktionalitäten im Altsystem durch Reverse Engineering erfasst, reibungslos möglich.

Die Transformation von Altsystemen (engl. „legacy systems“) in neue IT-Systeme stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Oft ist nicht erfasst worden, welche Funktionalitäten in den bestehenden IT-Systemen vorhanden sind und wie diese Systeme technisch funktionieren. Gründe dafür können sein, dass die ursprünglichen Entwickler nicht mehr im Unternehmen tätig sind und die Software schlecht oder gar nicht dokumentiert wurde.

Reverse Engineering: Verstehen, kopieren, verbessern
Fehlt eine saubere Dokumentation, können nur durch eine Dokumentation des Altsystems – vor der Umstellung auf ein neues System – Risiken minimiert und Probleme vermieden werden. Diese Dokumentation wird nicht nur für die Neukonzeption des Ablösesystems benötigt, sondern oft auch nach der Umstellung für die Schulung neuer Mitarbeiter, die zukünftig das legacy system technisch betreuen müssen. Getreu dem Motto „Im Code steckt die Wahrheit“ wird das Altsystem analysiert, um es zu verstehen, zu kopieren oder zu verbessern. ReqPOOL setzt hierbei eine Methode zur Vereinfachung der Nachdokumentation ein, das sogenannte „Reverse Engineering“. Je nachdem wie sich bei der Softwareablösung entschieden wird: Reverse Engineering kann erneut zum Einsatz kommen. Bei Ablöse durch ein neues externes System dient Reverse Engineering als Hilfsmittel, um im Rahmen des Beautycontest den IT-Background verschiedener Softwareangebote zu vergleichen. Bei Ablöse durch eine Neuentwicklung eines eigenen Systems dient es hingegen als Tool zur kontinuierlichen Dokumentation.

Die Finanzbranche befindet sich im IT-Umbruch
Viele Finanzdienstleister sind intensiv mit dem Austauschen alter IT-Systeme beschäftigt. Hier sind die Herausforderungen komplex: Häufig fehlen Programmierer für bestimmte ältere Programmiersprachen (z.B. COBOL, Natural oder PL/I), welche die Systeme verstehen und entsprechend warten könnten. Zusätzlich kann es sein, dass die alten Systeme schlicht nicht mehr den neuesten Anforderungen entsprechen. Hinzu kommt: Insbesondere in der Finanzbranche muss eine Softwaredokumentation compliance-konform erstellt werden, weil dort z.B. für die BaFin besondere Regularien greifen. So können Transformationsprozesse schnell sehr vielschichtig werden.

Im Anwendungsfall der Softwaredokumentation wird mittels Reverse Engineering semi-automatisiert eine Dokumentation erstellt. ReqPOOL hat zusammen mit dem Software Competence Center Hagenberg der Johannes Kepler Universität Linz die Dokumentationslösung „sysparency“ entwickelt, um die automatisierte Softwaredokumentation zu vereinfachen. Dieser vereinfachte Prozess kann die internen Ressourcen schonen und dabei helfen, die Transformation schnell und unkompliziert zu gestalten. Anschließend kann in einer Kombination aus strukturiertem Vorgehen und toolgestützten Ansätzen die Ablösung der Altsysteme – selbstverständlich in jeder Branche – erfolgreich umgesetzt werden.

„Altsysteme sind meistens nicht passend dokumentiert und das Thema hat auch selten Priorität. Wir helfen dabei, die Dokumentation zügig und ohne große Zusatzbelastung nachzuholen. Und zwar so, dass die Systemexperten wiederentdecken, wie spannend die ‚Ausgrabungen‘ an Ihrem Systems eigentlich sein können. Daher nennen wir es manchmal auch Softwarearchäologie!“ – Jakob Strasser, Senior Manager bei ReqPOOL.

Quelle / Foto: www.ReqPOOL.com

Foto „head“: Jakob Strasser, Senior Manager bei ReqPOOL

Pressemitteilung veröffentlicht am 11.11.2020 in IT, News (regional), Software.