15 Jahre LogiMAT in Stuttgart: Wegbereiter und Plattform des Wandels

Die Historie der LogiMAT schildert beispiellos die Dynamik in der Intralogistik selbst wie auch ihrer technologischen Entwicklung. Dabei war die Intralogistik- Messe von Beginn an Plattform für modernste Lösungen, technologische Perspektiven und die prägenden Zukunftsthemen.

Trend- und Branchenbarometer, Informationsbörse, internationale Leitmesse der Intralogistik – „die LogiMAT schreibt seit 15 Jahren eine Erfolgsgeschichte“, resümiert Prof. Dr. Michael ten Hompel, Geschäftsführender Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik. Mit ihrer 15. Ausgabe begeht die Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss 2017 nun ein „kleines Jubiläum“, so Peter Kazander, Geschäftsführer der EUROEXPO Messeund Kongress-GmbH, München, Veranstalter der LogiMAT. 15 Jahre LogiMAT, das sind 15 Jahre Entwicklung der Intralogistik. Doch was ist das Erfolgsrezept der Messe? Wie lassen sich ihre außergewöhnlichen Wachstumsraten bei Ausstellern und Fachbesuchern erklären? Was hat die LogiMAT zum Wegweiser für moderne Intralogistik gemacht?

„Die LogiMAT ist zur Plattform des Wandels in der Intralogistik geworden“, bringt es IML-Institutsleiter ten Hompel auf den Punkt. Wie visionär die LogiMAT dabei von Beginn an sowohl inhaltlich als auch konzeptionell aufgestellt war, belegt ein Blick in den Messekatalog der ersten LogiMAT. Klar gegliederte Zuordnung der Aussteller nach Branchensegmenten, ein anspruchsvolles Rahmenprogramm mit Foren und Sonderveranstaltungen wie dem Gabelstapler-Parcour der Dekra Akademie –Strukturen, die sich bis heute bewährt haben und den Charakter der LogiMAT wie auch den Zuspruch seitens Aussteller und Besucher prägen.

Beim angebundenen Rahmenprogramm standen bereits 2003 inhaltlich die heute maßgeblichen Themen auf der Agenda: Prof. Dr. Michael ten Hompel referierte über Roboter und Fahrerlose Transportsysteme in der Materialflusstechnik. In der Verpackungstechnik wurden Optionen von Konstruktiv-Verpackungen diskutiert. Die Identtechnik setzte sich mit den Vor- und Nachteilen von 2D-Codes und RFIDLösungen auseinander. Neue Kommissioniertechniken wie Pick-by-Light und Pickby-Voice sowie die Potenziale web-basierter Softwaresysteme zur Steigerung der Prozesseffizienz zeigten bereits den Weg der IT-Entwicklung auf – und mit Einsatzmodellen für Lastenräder in der City-Logistik wurden Konzepte angestoßen, die heute Realität und aktueller sind als je zuvor. Wohl gemerkt: Auf der LogiMAT 2003! Intralogistik zum Anfassen und Ausprobieren.

160 Aussteller präsentierten auf der ersten LogiMAT ihre Lösungen und Neuheiten. 40 Prozent von ihnen kamen aus den Bereichen Software, IT und Identifikationssysteme, fast ein Viertel der Aussteller deckte den Bereich Förder- und Lagertechnik ab. Das zeigt, wie stark die LogiMAT bereits in ihren Anfängen von den Anbietern der zukunftsorientierten Technologien als maßgebliche Präsentations- und Informationsplattform identifiziert worden war. 3.700 Besucher nutzten die Möglichkeit, sich kompakt über die neuesten Entwicklungen und Trends zu informieren. Zum Vergleich: 2016 kamen knapp 43.500 Fachbesucher und 1.280 Aussteller aus aller Welt.

Forenthemen 2006: E-Commerce, Digitalisierung und Internet der Dinge

Warum? Die LogiMAT informiert seit 2003 über die wichtigsten Entwicklungstrends, thematisiert die Zukunftskonzepte, präsentiert praxisbewährte Lösungen und bietet einen kompakten Branchenüberblick. Automation der Intralogistik und Echtzeit-Kommunikation für effiziente Materialflüsse standen 2004 auf der Agenda der Fachforen. In den Live-Events wurden Kommissionierprozesse mit Pick-by-Voice-Systemen vorgestellt. 2005 verwies das Messemotto darauf, dass Erfolg auch bei sich ständig verändernden Marktbedingungen und Geschäftsprozessen planbar ist. Institutsleiter ten Hompel behandelte in seiner Eröffnungsrede bereits die „Selbststeuerung komplexer inner- und außerbetrieblicher Netze“, mithin die Perspektive autonomer, sich selbst organisierender Systeme, das Internet der Dinge und Industrie 4.0. Auf den Ständen der Aussteller zeigten mobile Roboter, dass die Zukunft in der internen Logistik bereits begonnen hat. Die praxisnahe Wissensvermittlung in den Fachforen behandelte Themen wie neue Lagertechniken und Automation, Simulations-IT zur Verkürzung von Inbetriebnahmezeiten, Outsourcing, automatische Kommissioniersysteme und KPI-gestützte Logistik-Leitstände. Mit 7.230 Fachbesuchern und 289 Ausstellern hatte sich der Zuspruch zur LogiMAT innerhalb von nur zwei Jahren nahezu verdoppelt. „Diese Messe hat sich zum Renner entwickelt und wir werden uns im nächsten Jahr doppelt so groß platzieren, um den Ansturm besser bewältigen zu können“, resümierte Fritz Gebhardt, damals Marketingleiter der Gebhardt Fördertechnik.

Bereits 2006 ist die LogiMAT als Branchentreff etabliert, der wertvolle Entscheidungshilfen bei Investitionen liefert und Networking ermöglicht. Das Rahmenprogramm mit 18 Fachforen und Live-Vorführungen ist markantes Markenzeichen der Intralogistikmesse und prägt bis heute den Ruf der LogiMAT als Messe mit Mehrwert. Bemerkenswert: Mit E-Commerce, digitaler Logistik und Materialfluss-Automation behandeln die Forenthemen von 2006 schon damals die heutigen Megatrends. Und: Erstmals wird das „Internet der Dinge“ als solches auf der Messe bezeichnet und thematisiert. 374 Aussteller aus 15 Ländern unterstreichen die zunehmende Internationalisierung, die heute bei über 20 Prozent der Aussteller liegt, und ziehen 8.630 Fachbesucher auf das alte Messegelände am Killesberg. „Die Messe war für uns eine der herausragendsten Messen der letzten Jahre, auch im Vergleich zu anderen Veranstaltungen. Von der Qualität und Quantität der Besucher ein absolutes Highlight“, konstatierte Siegfried Wengerodt, damaliger Gruppenleiter Außendienst, Brüninghaus Verpackungssysteme.

Die 5. und letzte LogiMAT auf dem Killesberg toppt 2007 mit 463 Ausstellern und 11.000 Fachbesuchern alle bis dato erzielten Ergebnisse. „Hier auf der Messe gibt es kein Schaulaufen, sondern die Besucher kommen mit konkreten Projekten“, unterstreicht Gianluca Crestani als Geschäftsführer der Andreas Schmid Kontraktlogistik damals den Charakter der LogiMAT als Informations- und Arbeitsmesse. „Für uns als Aussteller steht die LogiMAT für hohe Effizienz.“

Größte jährlich stattfindende Intralogistikmesse in Europa

2008 untermauert die LogiMAT ihren Ruf als größte jährlich stattfindende Intralogistikmesse in Europa. Die erste LogiMAT mit 571 Ausstellern in drei Hallen auf dem neuen Messegelände am Stuttgarter Flughafen begeistert 15.000 Logistiker. Das Rahmenprogramm deckt mit 14 stark frequentierten Foren und Live-Events sowie 35 Innovationsforen der Aussteller Themen wie Robotik und Verpackungssysteme bis hin zur Lagersoftware ab, diskutiert die Perspektiven und Herausforderungen der Branche bei Automatisierung, Visualisierung und Standardisierung von Produkten und Lösungen angesichts einer wachsenden Individualisierung der Kundenwünsche.

Im Schatten von Finanz- und Wirtschaftskrise etabliert sich die LogiMAT 2009 endgültig als Branchenbarometer. 16.400 Fachbesucher können bei 716 Ausstellern aktuelle Lösungen zur Prozessoptimierung, Kostensenkung und Rationalisierung vergleichen und sich in den Fachforen über neue Technologien in der Intralogistik, „Fahrzeugschwarm“, intelligente Vernetzung, Energieeffizienz und Fahrerlose Transport Systeme (FTS) informieren. Bereits vor acht Jahren zeigte die LogiMAT damit erneut die maßgeblichen Faktoren auf, die die Intralogistik heute prägen. „Eine stilvolle Messe, bei der Fachkompetenz mehr zählt als billige Show-Einlagen“, fasste Silvia Graf, damals Marketingleiterin der Gebhardt Transport- und Lagersysteme GmbH, den hohen fachlichen Rang der Messe zusammen.

„Trotz großer Ausstellungsfläche gibt es auf der LogiMAT kurz Laufwege“, charakterisierte Klaus Knischewski, seinerzeit Head Intralogistics Engineering & Construction Cross Industry, Siemens AG, einen weiteren, bis heute prägenden Aspekt der LogiMAT als „Messe der kurzen Wege“. Bereits die LogiMAT 2010 und 2011 belegten vier Hallen des Messegeländes. Von 2012 an kam aufgrund der hohen Nachfrage fast jedes Jahr eine weitere Messehalle dazu. 2016 war die EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH mit acht belegten Messehallen der „erste Gastveranstalter, der das Messegelände komplett füllt“, so Stefan Lohnert, Bereichsleiter Gastveranstaltungen der Stuttgarter Messegesellschaft. Dank der weitsichtigen Auslegung und Strukturierung des Messegeländes bietet die LogiMAT dabei nach wie vor einen kompakten Branchenüberblick.

Ressourceneffizienz (2011), Shuttles, Cloud und Wandelbare Systeme (2012)

Thematisch und mit Blick auf die Exponate wies die LogiMAT 2010 mit Automationssystemen für die Materialflüsse im Lager, dem Internet der Dinge, FTS, nachhaltigen Verpackungsstrategien und Green Logistics-Perspektiven aus der Krise und bildete damit erneut bereits die künftigen großen, über den heutigen Tag hinaus reichenden Themenkomplexe ab: Ressourceneffizienz (2011), Energieeffizienz, Wandelbare Systeme und Shuttlesysteme (2012). Die Foren der Jubiläums-LogiMAT 2012 setzten sich unter anderem mit Logistik-Software aus der Cloud, Grüne Verpackung, nachhaltigem Hallenbau und -betrieb, dem demografischen Wandel und ergonomischen Arbeitsplätzen sowie neuen FTS-Technologien und – Anwendungsfeldern auseinander.

In sechs Messehallen des Nord- und Südflügels auf dem Messegelände bot die LogiMAT 2013 „Intralogistik ohne Umwege – Marktplatz der Innovationen“. Erstmals wurde die Marke von 1.000 Ausstellern überschritten. Unternehmen aus 26 Ländern waren vertreten. 29.500 Fachbesucher waren vor Ort, um sich einen Überblick über die neuesten Entwicklungen im Informationsmanagement und bei der Prozessautomation zu verschaffen.

2014 ist Intralogistik endgültig auch zum bestimmenden Gradmesser für die Effizienz des Onlinehandels geworden – und der E-Commerce wiederum einer der Treiber für Geschäftsprozesse und Intralogistik-Lösungen. Vor diesem Hintergrund bereicherte erstmals das eingebundene Handelsforum TradeWorld für E-Commerce- und Omnichannel-Lösungen das Ausstellungs- und Informationsangebot der LogiMAT. „Angesichts der globalen Warenströme greifen Handel und Logistik immer enger ineinander“, erläutert Messeleiter Kazander den Schritt. „Die Intralogistik sorgt dabei für die Effizienz an der Schnittstelle von Produktion und Transport. Was liegt da näher, als diese Branchen zusammenzubringen!?“ Ein Wagnis, das gelingt. 64,3 Prozent der Besucher bewerten das Angebot des Handelsforums TradeWorld mit „gut“ bis „sehr gut“. Die Ausstellerstimmen sind positiv. Die Synergien aus TradeWorld und LogiMAT werden in den Folgejahren weiter ausgebaut.

Den 32.800 Fachbesuchern bieten die Fachforen der 12. LogiMAT darüber hinaus wertvolle Informationen über Industrie 4.0, KEP, E-Commerce und Mobile IT. „Die LogiMAT hat sich definitiv als Leitmesse und Vernetzungstreffpunkt der Intralogistikbranche etabliert“, urteilt René Holzer, CEO Gilgen Logistics AG, Oberwangen (CH) über die 12. Internationale Fachmesse. „Sie bietet eine sehr gute Bühne und ist ein wichtiges Trendbarometer.“ Ken Dufford, Vice President Europe, Crown Gabelstapler GmbH & Co. KG, Feldkirchen, sieht die LogiMAT 2012 „weltweit als eine der führenden Messen für die Flurförderzeug-Branche etabliert“ und Dennis Kunz, Chief Marketing Officer, Ehrhardt + Partner GmbH & Co. KG, Boppard-Buchholz, hält sie für „die beste Logistikmesse weltweit“, weil „Innovationen hier groß geschrieben werden“.

An vielen Stellen über die Intralogistik hinausreichend

In den beiden Folgejahren 2015 und 2016 haben die Aussteller die auf den vorangegangenen Messen als prägend beschriebenen Trends in ihre Lösungsangebote eingebunden. FTS, Shuttle-Systeme und Roboter sind allgegenwärtig, Industrie 4.0, Internet der Dinge und E-Commerce sind bestimmende Forenthemen. Überdies kommen immer mehr Aussteller (über 20 Prozent) und Fachbesucher aus dem Ausland. „Bei uns hat der Anteil der ausländischen Standbesucher in diesem Jahr deutlich zugenommen“, konstatierte Dr. Roland Thumm, Geschäftsführender Gesellschafter Dambach GmbH, Bischweiler, 2015. Die LogiMAT ist internationale Leitmesse der Intralogistik-Branche. 2016 endet die größte Intralogistik-Fachmesse mit Rekordzahlen bei Ausstellern, Ausstellungsfläche und Besucherzuspruch – und unterstreicht damit erneut ihre exponierte Positionierung im internationalen Wettbewerb. Rund 20.000 der Fachbesucher kamen dabei nicht nur, um sich zu informieren, sondern mit konkretem Investitionsbedarf. Letztlich erteilte jeder fünfte der 43.465 Messebesucher auf oder nach der LogiMAT entsprechende Aufträge.

„15 Jahre LogiMAT spiegeln die Dynamik der Intralogistik selbst wie auch ihrer technologischen Entwicklung“, resümiert Messeleiter Peter Kazander. „Wir können stolz darauf verweisen, der Intralogistik weite Passagen dieses Weges geebnet zu haben. Im Zeichen zunehmend vernetzter Logistik weisen einige der auf der LogiMAT inzwischen diskutierten, aufgezeigten und angebotenen Lösungen mit Themen der urbanen Logistik, der IT und dem Omnichanneling an vielen Stellen bereits deutlich über die Intralogistik hinaus. Auch diese Entwicklung hat die LogiMAT vor mehr als zehn Jahren bereits thematisiert. So wollen wir das gern auch in Zukunft handhaben: die LogiMAT als Wegbereiter und Plattform des Wandels.“

Quelle: www.logimat-messe.de bzw. www.tradeworld.de

Foto „head“: www.pixabay.com

 

Pressemitteilung veröffentlicht am 24.01.2017 in Dies + Das, News (In- und Ausland).
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