Pharmaindustrie braucht intelligentere Kühlketten zur Verbesserung weltweiter Gesundheitsstandards

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– Gesundheitsausgaben steigen bis 2018 weltweit auf etwa 1,3 Billionen US-Dollar[1]
Komplexere moderne Arzneimittel und weltweite Nachfrage treiben Wachstum für temperaturgeführte Logistik: bis 2020 um 60 Prozent auf 13,4 Milliarden US-Dollar[2]
Studie von DHL Global Forwarding unterstreicht dringenden Bedarf nach „Kühlketten der nächsten Generation“ auf Basis spezialisierter und konformer Netzwerke, global einheitlicher Prozesse, risikogerechter Verpackung und einer Gesamtkostenstrategie

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In der Life Sciences und Healthcare-Industrie bedarf es einer neuen Generation von Kühlketten um die weltweiten Gesundheitsstandards zu verbessern. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Untersuchung von DHL Global Forwarding. Die Studie „The Smarter Cold Chain: Four essentials every company should adopt“ richtet den Blick auf die Herausforderungen für das Gesundheitswesen in Bezug auf eine steigende globale Nachfrage nach teuren, strukturell komplexen und temperaturempfindlichen biologischen Präparaten und Spezialmedikamenten. Der Bericht wurde im Rahmen der 15. Global Annual Life Sciences & Healthcare-Konferenz von DHL vorgestellt, die vom 15. bis zum 17. Juni in Hamburg stattfindet.

„Die beeindruckenden Entwicklungen in den Gesundheitsbranche, gepaart mit einer zunehmenden Globalisierung führen dazu, dass für Millionen von Menschen in der ganzen Welt die Chancen auf bessere Gesundheit, Schmerzlinderung und Heilung von Krankheiten steigen“, sagt Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group. „Um dieses Ziel jedoch wirklich zu erreichen und die Medikamente unbeschadet zu den Patienten zu bringen, müssen Kosten und Risiken in Einklang gebracht werden. Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig die enge Verknüpfung von Handel und Logistik ist und welchen Einfluss dies auf eine spürbare Verbessrung des Lebens der Menschen haben kann.“

Medikamente sind teuer und empfindlich. Gleichzeitig hat Produktintegrität höchste Priorität, denn davon kann schließlich die Gesundheit oder sogar das Leben von Menschen abhängen. Die weltweite Nachfrage, insbesondere in den Schwellenländern, nimmt ebenso zu, wie immer strengere gesetzliche Vorschriften. Für die Branche bedeutet dies einen ernstzunehmenden Konflikt, wenn nicht eine neue Generation von Kühlketten entwickelt wird, die mit diesem Wachstum mithält und gleichzeitig die Sicherheit der Produkte gewährleistet.

Bis 2018 werden globale Gesundheitsausgaben von jährlich etwa 1,3 Billionen US-Dollar erwartet. Dabei geht das Weltwirtschafsforum davon aus, dass im Jahr 2020 ein Drittel aller Gesundheitsausgaben auf Schwellenländer entfallen werden. Spezialmedikamente und biologische Präparate gehören dabei zu den am schnellsten wachsenden Bereichen. Prognosen von PricewaterhouseCoopers zufolge werden sich die Ausgaben für Spezialmedikamente allein in den USA innerhalb von fünf Jahren auf 401,7 Milliarden US-Dollar vervierfachen – und für den Rest der Welt sind ähnliche Wachstumsraten zu erwarten. Die hochsensiblen Arzneimittel stellen neue Komplexitätsanforderungen an die Lieferkette, da sie innerhalb bestimmter Toleranzen transportiert werden müssen und einen hohen Wert haben. So können eine einzige Lieferung bis zu 50 Millionen US Dollar wert sein und die jährlichen Behandlungskosten pro Patient mehr als 100.000 US-Dollar betragen. Die Auslieferung dieser komplexen Arzneimittel und die höhere weltweite Nachfrage werden Prognosen zufolge bis 2020 ein 60-prozentiges Wachstum der Kühlkettenlogistik auf 13,4 Milliarden US-Dollar erzeugen.

„Unterbrochene Kühlketten aufgrund unangemessener Bedingungen können den Verlust einer Sendung im Wert von Hundertausenden Dollar bedeuten. Langfristig kann das für Hersteller zu erheblichen Reputationsverlust, Umsatzeinbußen und fallenden Aktienkursen führen, besonders aber ein Risiko für die Patienten darstellen. Es steht also viel auf dem Spiel. Was wir brauchen ist eine intelligentere Kühlkette, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Die Life Sciences und Healthcare-Branche wächst und verändert sich, um sich den neuen Bedürfnissen anzupassen. In dieser Situation müssen Logistikunternehmen gezielt in Forschung und Entwicklung investieren sowie das Know-how entwickeln, um diese Medikamente und Geräte sicher zu den Patienten zu bringen. Einfach gesagt: Bessere Logistik kann zu einer besseren Gesundheitsversorgung beitragen“, so Angelos Orfanos, President Life Sciences & Healthcare bei DHL Customer Solutions & Innovation.

Lebensrettende Produkte erfordern eine ununterbrochene Lieferkette

Um eine neue Generation von Kühlketten zu entwickeln und die Herausforderung der Produktintegrität bei unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen zu gewährleisten empfiehlt Lisa Harrington, Präsidentin der lharrington group, Senior Research Fellow an der Robert H. Smith School of Business der University of Maryland und Autorin der Studie die Zusammenarbeit der Hersteller mit den Logistikdienstleistern. Diese verfügen über die entsprechende Infrastruktur und sind in der Lage, global einheitliche Abläufe zu gewährleisten. „Eine Sicherung der Produktintegrität erfordert eine physische Infrastruktur, die allein auf Gesundheitsprodukte ausgelegt ist. Außerdem muss das Personal entsprechend qualifiziert sein und verstehen, wie wichtig es ist, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Pharmaunternehmen tragen als Hersteller lebensrettender Produkte eine enorme Verantwortung den Patienten gegenüber. Daher ist es unabdingbar, mit einem Logistikunternehmen einen Partner an der Seite zu haben, der diese Verantwortung mittragen kann“, unterstreicht Harrington. Diese Partnerschaften müssen durch eine strategische und taktische Zusammenarbeit eine tragfähige Grundlage erhalten. Das gemeinsame Ziel ist dabei stets die Gesundheit des Patienten.

„In der aktuellen Marktsituation gibt es immer strengere Auflagen. Da reicht ein robustes Verpackungsmaterial nicht aus, um einen gleichbleibenden Temperaturbereich für ein Produkt sicherzustellen“, stellt Nigel Wing, Global Head Life Sciences & Healthcare, DHL Global Forwarding, heraus. „Es gibt zwei unabdingbare Grundbedingungen, ein stark spezialisiertes und regelkonformes Netzwerk sowie die richtigen Abläufe und Mitarbeiter. Das grenzüberschreitende Verschicken von Medikamenten, insbesondere in Schwellenländer, erfordert Know-how und Präzision, über die derzeit nur sehr wenige Unternehmen verfügen. DHL beschäftigt beispielsweise in der ganzen Welt Pharmazeuten zur Kontrolle unseres Betriebs. Sie gewährleisten, dass wir Produkt- und Sicherheitsstandards einhalten, und helfen uns, an jedem Punkt der Lieferkette die Qualität zu verbessern.“

Gemäß der DHL-Studie müssen intelligentere Kühlketten widerstandsfähig und frei von Schwankungen sein, Mechanismen zur Minderung von Risiken und Verlusten beinhalten, Unwägbarkeiten gut ausgleichen können und über proaktive Problemlösungsverfahren verfügen. Das Wichtigste ist jedoch, dass sie auf vier unerlässlichen Schlüsselfaktoren basieren:

  • Ein hochspezialisiertes und regelkonformes Netzwerk, das darauf ausgelegt ist, Produkte effizient zu bewegen und gleichzeitig ihre Integrität zu wahren
  • Global einheitliche Abläufe – Richtlinien und Verfahren, die Risiken mindern
  • Risikogerechte Verpackung – Technologie, perfektes Handling zu angemessenen Kosten
  • Gesamtkostenstrategie – einschließlich Risikobewertung und einer Einschätzung der tatsächlichen Kosten eines Ausfalls für das Unternehmen

Speziallösungen für intelligentere Lieferketten

Auf dem Weg zur Kühlkette der neuen Generation rät der Bericht den Pharmaunternehmen zudem, ein drittes grundlegendes Element in ihre Lieferkette einzubauen. Das Gleichgewicht zwischen Kosten und Risiken bei der Verpackung. Derzeit können Absender zwischen passiven und aktiven Lösungen wählen. Bei der Entscheidung müssen Hersteller jedoch eine ganze Reihe von Faktoren berücksichtigen, darunter den Wert des Produkts, seine Anforderungen an die Temperaturkontrolle, gesetzliche Auflagen, Kunden- und Marktrisiko sowie die Gesamtkosten.

Die vierte Grundbedingung für eine intelligentere Lieferkette ist ein besseres Kostenmanagement. Die Studie zeigt, dass Unternehmen ihre Entscheidungen bezüglich der Lieferkette oft auf direkt erkennbaren Kosten wie beispielsweise Transport- oder Verpackungskosten gründen. Diese stellen jedoch nur die Spitze des Eisbergs dar. Mögliche indirekte Kosten wie Produktverlust, Reputationsrisiken und aufsichtsrechtliche Fragen werden aufgrund dezentraler Unternehmensstrukturen häufig außer Acht gelassen.

DHL hat im Laufe der Zeit ein breites Produktportfolio für seine Kunden in den Bereichen Life Sciences und Healthcare entwickelt. Es bietet Lösungen für die verschiedensten Anforderungen und Transportmittel und garantiert eine intelligente Lieferkette. So hat DHL Global Forwarding für den Versand temperatursensibler Luftfracht zum Beispiel einen neuen globalen Standard namens DHL Thermonet eingeführt. Außerdem gibt es DHL Ocean Secure, einen weltweiten Standard für hochwertige und empfindliche Güter, die per Schiff verschickt werden. Die Door-to-Door-Kurierlösung „Life Sciences graded Specialty Courier“ ist auf die speziellen Anforderungen der biowissenschaftlichen Branche ausgelegt und ist die perfekte Ergänzung zum Produkt Medical Express, das auf dem weltweiten Netzwerk von DHL Express basiert und einen Expressservice mit fester Zustellzeit bietet. Mit „DHL Clinical Trial Logistics“ bietet das Unternehmen Logistikdienstleistungen für klinische Studien wie den Transport von Prüfmedikation, Hilfsstoffen und Laborrüstsätzen.

Quelle: www.dpdhl.com

Pressemitteilung veröffentlicht am 16.06.2015 in News (In- und Ausland), Paketdienste / Expressdienste.
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