Club of Logistics: Arbeitgeberranking ist ein Weckruf für die Logistikindustrie – Studie zeigt: Junge Akademiker wollen von der Logistik als Arbeitgeber nichts wissen

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Im Ranking der fünfzig bei Akademikern beliebtesten Arbeitgeber taucht die Logistikindustrie nicht auf. Dies ist aus der Sicht des Club of Logistics ein unmissverständliches Zeichen für das schlechte Image des Industriezweigs und eine Warnung vor dem Verlust der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit.

Das Kölner Beratungsunternehmen Universum befragte für ihr Arbeitgeberranking insgesamt 4760 junge (unter 40 Jahre) Ingenieure, Ökonomen, Informatiker und andere Naturwissenschaftler nach den von ihnen bevorzugten Arbeitgebern. Das Ergebnis ist für die Logistikbranche niederschmetternd: Der drittgrößte Wirtschaftszweig Deutschlands schaffte es mit keinem einzigen Unternehmen unter die Top 50 der beliebtesten Unternehmen im Land.

An die Spitze des von der WirtschaftsWoche (Nr. 49, 1. 12. 2014) veröffentlichten Rankings unter Wirtschaftswissenschaftlern und Ingenieuren fuhren erwartungsgemäß die großen prominenten Autobauer Audi, BMW, Volkswagen und Daimler. Dahinter landeten die verschiedensten Branchen und Organisationen, darunter Bundeswehr, Bundesnachrichtendienst, Auswärtiges Amt und Europäisches Patentamt. Als einzige große Branche nicht vertreten ist die Logistikindustrie.

„Das diesjährige Ranking ist ein bedenkliches Zeichen für den armseligen Ruf, den die Logistik in der Akademikerwelt genießt. Wenn selbst kleine und kleinste Organisationen wie Bundeswehr und Bundesnachrichtendienst attraktiver sind als einer der wichtigsten Industriezweige Deutschlands, ist etwas ganz fürchterlich aus dem Ruder gelaufen.“, kommentiert Peter H. Voß, Geschäftsführer des Club of Logistics das Arbeitgeberranking der Kölner. „Die Branche, die der Organisator unseres Wohlstands ist und unseren Status als Exportweltmeister sichert, ist offensichtlich nicht in der Lage, bei Akademikern Interesse zu wecken. Und dies, obwohl es gerade im High-Tech-Bereich inzwischen außerordentlich fortschrittliche Logistiklösungen gibt und der Ruf nach intelligenten Technologien ständig anwächst.“

Peter Voß sieht hinsichtlich der Verbesserung dieser Situation den Ball im Feld der Logistikunternehmen: „Lamentieren hilft hier nicht weiter, Engagement ist gefragt. Das Image der Logistik wird von Politik und veröffentlichter Meinung nach unten gezogen, wo die Belastungen durch die Logistik stark herausgestellt und ihre Bedeutung für unseren Wohlstand unterschlagen werden. Von dieser Seite ist auch in Zukunft keine Unterstützung für die Branche zu erwarten. Das bedeutet, dass die Logistikindustrie selbst aktiver als bisher an ihrem Image arbeiten muss. Gutes tun und darüber reden, das ist heute wichtiger denn je. Wenn es uns nicht gelingt, in der Gesellschaft positiv wahrgenommen zu werden, ist es mit der Wettbewerbsfähigkeit bald vorbei. Die Zukunftsfähigkeit der Logistik hängt davon ab, dass modernste Technologie entwickelt und in die Logistikprozesse integriert wird. Dazu brauchen wir mehr innovative Akademiker, die Logistik als interessante Herausforderung begreifen. Wenn kluge Köpfe das Interesse an einer Branche verlieren, ist das Ende der Fahnenstange nicht mehr weit.“

Quelle: www.club-of-logistics.de

 

 

Pressemitteilung veröffentlicht am 06.01.2015 in Dies + Das, News (In- und Ausland).
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