10. GV des Verbandes KEP&Mail – Verband der privaten Dienstleister / KEP&Mail sieht wesentlichen Verbesserungsbedarf bei der neuen Postverordnung – Hans Hollenstein als designierter PostCom-Präsident will den fairen Wettbewerb fördern

 

Die neue Postverordnung, deren Vernehmlassungsfrist vor wenigen Tagen abgelaufen ist, stand im Zentrum der 10. Generalversammlung des Verbandes der privaten Postdienstleister KEP&Mail. Erfreut zeigten sich die Mitglieder, dass der Entwurf des Bundesrates beim Nacht- und Sonntagsfahrverbot nunmehr eine faktische Gleichstellung für alle Marktteilnehmer vorsieht. Bei verschiedenen anderen Bereichen werden die privaten Dienstleister gegenüber der Schweizerischen Post allerdings weiter stark benachteiligt. Dazu gehören insbesondere der Zugang zu den Postfächern, der gegenseitige Austausch von Adressen und die nach wie vor befürchte-ten Quersubventionierungen. Dies ist für KEP&Mail umso störendender, als der Schweizerischen Post auch unter der neuen Gesetzgebung ein Teil-monopol für den Transport von Briefen bis zu 50 Gramm eingeräumt wird. Dies entspricht rund drei Vierteln des aktuellen Briefmarktes.

Peter Sutterlüti, der Präsident des Verbandes KEP&Mail, kritisierte an der gestrigen GV in Winterthur, dass sich der Entwurf zur Postverordnung zu stark am Status Quo orientiert und die künftigen Entwicklungen kaum antizipiert werden. „Der ohnehin geringe Spielraum im Postgesetz für mehr Wettbewerb wird in der Postverordnung noch mehr beschnitten“, erklärte Sutterlüti. Offenere und liberalere Regelungen ver-langt KEP&Mail unter anderem beim Abgleich von Adressen. Wenn Adressänderun-gen von der Post nicht weitergegeben werden dürfen, ist dies nicht zuletzt eine Be-nachteiligung der Kunden. Die privaten Postdienstleister setzten sich zudem dafür ein, dass für die Berechnung von Entgelten bei der Benutzung vorhandener Infra-strukturen und dem Adressenaustausch marktmässige Kosten zu Grunde gelegt wer-den und nicht die Vollkosten der Post. „Solange die Schweizerische Post mit der Erbringung der Grundversorgung wie in der Vergangenheit hunderte von Millionen Franken Gewinn erwirtschaftet, muss auf eine Berechnung zu Nettokosten verzichtet werden“ sagte Sutterlüti.

Als Gastreferent erklärte Hans Hollenstein, ehemaliger Zürcher Regierungsrat und designierter Leiter der neuen Postregulationsbehörde PostCom, dass die Anliegen des Verbandes KEP&Mail für ihn echte und diskutable Punkte sind. Hollenstein kündigte an, dass die PostCom sieben Personen umfassen und im dritten Quartal des Jahres ihren Dienst aufnehmen wird. An seinem ersten öffentlichen Auftritt nach seiner No-mination erklärte Hollenstein zudem, dass er seine Aufgabe darin sieht, den Markt zu beaufsichtigen und im Rahmen der gesetzlichen Regelung einen fairen Wettbewerb sicherzustellen.

An der 10. Generalversammlung des Verbandes KEP&Mail in Winterthur wurden Pe-ter Sutterlüti (Geschäftsführer simpuls ag) als Präsident KEP&Mail sowie Thomas Knecht (Regional Director G3 Worldwide Mail Switzerland AG) als Vorstandsmitglied für eine Wahlperiode von drei Jahren wiedergewählt. Neu im Vorstand Einsitz nimmt Marc Hasler (CEO DPD Schweiz AG). Zusammen mit Bernard Germanier (Geschäfts-führer Quickmail AG) und Michael Jutzi (Mitglied der Geschäftsleitung DHL Express Schweiz AG) deckt der Vorstand das ganze Spektrum des KEP&Mail-Marktes ab.

Im Verlaufe der letzten Monate sind mit UPS, der Valora und der B-Source Outline AG drei neue Mitglieder zum Verband gestossen. KEP&Mail umfasst damit fünfzehn Mitgliederorganisationen.

Quelle: www.kepmail.ch

 

Pressemitteilung veröffentlicht am 26.04.2012 in Dies + Das, News (In- und Ausland).
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