Deutsche Post gründet „Gemeinnützige Gesellschaft für sichere und vertrauliche Kommunikation im Internet“

– Joachim Gauck wird Schirmherr
– Partnerschaft mit der TU München
– Neue Umfrageergebnisse zeigen hohen Handlungsbedarf

Die Deutsche Post stellt auf der CeBIT in Hannover die „Deutsche Post gemeinnützige Gesellschaft für sichere und vertrauliche Kommunikation im Internet“ vor. Mit der Gesellschaft will die Deutsche Post über die Risiken im Internet aufklären und Maßnahmen zur Sicherung vertraulicher Kommunikation und sicherer Online-Transaktionen fördern. Schirmherr ist Joachim Gauck, Vorsitzender der Vereinigung „Gegen Vergessen – für Demokratie“. Als wissenschaftliche Beirätin fungiert Prof. Dr. Claudia Eckert, Leiterin des Fachgebiets Sicherheit in der Informatik, TU München und Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie, Darmstadt/München.

„Post und Postgeheimnis sind Synonyme für sichere und vertrauliche Kommunikation. Es ist uns daher ein besonderes Anliegen, die Sicherheit des Briefgeheimnisses auch in der digitalen Welt zu verankern“, sagte Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Brief Deutsche Post DHL. „Die Sicherheit von Daten, Transaktionen und vertraulicher Kommunikation ist eine zentrale Herausforderung für Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und jeden Einzelnen. Deshalb freuen wir uns ganz besonders, dass wir von so prominenter und kompetenter Seite unterstützt werden.“

Die gemeinnützige Gesellschaft wird eine Plattform für die notwendige Debatte schaffen, um Lösungswege aufzuzeigen. Dabei sollen gesellschaftliche und technische Aspekte Berücksichtigung finden. Sie richtet sich an individuelle Nutzer ebenso wie an Unternehmen und Institutionen. Schirmherr Joachim Gauck: „Gesicherte Identitäten auch im Web – dass ich weiß, wer mein Gegenüber ist; dass Anonymität dort gesichert ist, wo ich es will – beides sind Schutzmechanismen für den Zusammenhalt der Gesellschaft und Schutzmechanismen gegen Übergriffe in meine Privatsphäre. Auch wenn die Deutsche Post heute als privatwirtschaftliches Unternehmen agiert, so ist sie doch aufgrund ihres besonderen Auftrags aus meiner Sicht der richtige Akteur, die notwendige Diskussion darüber zu fördern und Aktivitäten zu entwickeln, wie wir Vertrauen und Sicherheit im Netz stärken können.“

Umfrage belegt dringenden Handlungsbedarf Den Handlungsbedarf zur Sicherung von Daten und vertraulicher Kommunikation verdeutlicht eine repräsentative Umfrage, die die Deutsche Post gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS-Emnid bei Internetnutzern und Unternehmen in Deutschland durchgeführt hat.

Demnach ist 96 Prozent der Befragten die Sicherheit und Vertraulichkeit ihrer Daten im Internet wichtig. Und obwohl 61 Prozent ein gestiegenes Risiko sehen, macht noch nicht einmal die Hälfte Gebrauch von Sicherheitsmaßnahmen, die über den Basisschutz wie Virenscanner oder Firewall hinaus gehen. Teilweise aus Unkenntnis über geeignete Programme, häufig jedoch, weil bestehende Angebote als zu kompliziert und langwierig empfunden werden.
Besonders gravierend sind die Risiken für Unternehmen: Über zwei Drittel von ihnen versenden regelmäßig sensible Daten wie Verträge per E-Mail, für über die Hälfte ist das heute bereits der Standardweg. Und das, obwohl hier 45 Prozent der befragten Unternehmen an der Vertraulichkeit zweifeln und über die wachsenden Risiken klagen, wie 51 Prozent der Unternehmen angeben.

„Durch die zunehmende Vernetzung der Infrastrukturen in Unternehmen, Behörden und im privaten Bereich erschließt die Informations- und Kommunikationstechnik vielfältige neue Anwendungs- und Arbeitsfelder“, sagt die IT-Sicherheitsexpertin Claudia Eckert. „Das Internet wird zum zentralen Nervensystem unserer Gesellschaft und damit gehört die Frage der Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit des Internets zu einer der zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre. “

Gemeinnützige Gesellschaft nimmt Arbeit auf – Stiftungslehrstuhl geplant Die Deutsche Post wird die gemeinnützige Gesellschaft in den nächsten beiden Jahren in der Größenordnung von zwei Millionen Euro unterstützen. Dazu gehört auch die Einrichtung eines Lehrstuhls für „Sichere und vertrauliche Kommunikation im Internet“ an der TU München. Die Gesellschaft wird über ihre Onlinepräsenz, durch Veranstaltungen, Forschungsaufträge und Studien die Bevölkerung, Unternehmen und Verwaltungen für das Sicherheitsthema sensibilisieren, aufklären und Lösungsansätze entwickeln. Mitglieder der Geschäftsführung und des Kuratoriums sollen darüber hinaus ihre Kompetenz und ihr Engagement im Sinne der gemeinnützigen Gesellschaft für sichere und vertrauliche Kommunikation im Internet in Anhörungen, öffentlichen Debatten und wissenschaftlichen Diskursen einbringen.

Quelle: www.dp-dhl.de

Pressemitteilung veröffentlicht am 03.03.2011 in Briefdienste, News (In- und Ausland).
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