Strom statt Diesel – UPS stellt ein auf Elektro-Antrieb umgerüstetes Zustellfahrzeug in Dienst / Das umgebaute 7,5 Tonnen-Fahrzeug kommt in Kirchheim unter Teck zum Einsatz

Durch die Elektrifizierung eines klassischen UPS Zustellfahrzeugs vom Typ P80 entstand ein umweltfreundliches Fahrzeug für den Einsatz in Innenstädten. Das Fahrzeug wird allein durch einen Synchron-Elektro-Motor angetrieben und hat im Betrieb keine Abgasemissionen. Der ursprüngliche P80 verfügte über einen Diesel-Vierzylinder und Emissionsstandard Euro 2. Sein Einsatzort war von 1995 bis 2010 Bayreuth, wo das Fahrzeug fast 500.000 Kilometer absolvierte. Durch die Elektrifizierung erhielt das ausgediente Zustellfahrzeug ein neues Leben. Die Umrüstung des P80 erfolgte durch das mittelständische Unternehmen EFA-S (ElektroFahrzeuge Schwaben GmbH) in Zell unter Aichelberg. Den „neuen“ Elektro-P80 (oder kurz: P80-E) erhält die UPS Niederlassung in Wendlingen für eine Zustelltour in Kirchheim unter Teck. Hier ersetzt das Elektro-Fahrzeug einen klassischen P80 ebenfalls mit Baujahr 1995 und Emissionsstandard Euro 2.

„Die Umrüstung ist für UPS ein Test und ein wichtiger Schritt, der helfen soll, Elektromobilität wirtschaftlich interessanter zu machen. Der neue alte P80-E muss sich nun in der Praxis bewähren“, so Stefan Schürfeld, Generalbevollmächtigter von UPS in Deutschland. „Der P80-E ist das siebte allein elektrisch betriebene Zustellfahrzeug, das wir in Deutschland einsetzen. Es ist das erste, welches durch die Umrüstung eines konventionellen Fahrzeugs entstanden ist. Die gute Wartung unserer Fahrzeuge und die auf Langlebigkeit gerichtete Konstruktion des Aufbaus aus Aluminium, ermöglichen das zweite Leben des P80. Die Kosten für den Umbau waren geringer als der Kauf eines konventionellen Neufahrzeugs der gleichen Größenordnung.“

Bei dem umgerüsteten P80-E müssen die UPS Zusteller ihre trainierten Arbeitsabläufe nicht umstellen, da sich der nach UPS Vorgaben gestaltete Aufbau nicht verändert hat. Fast alle Handgriffe und Abläufe können wie gewohnt ausgeführt werden. Die Akkus befinden sich im Fahrzeugboden sowie im Motorraum und beeinträchtigen daher nicht das Ladevolumen. Die Zellen des Akkus sind einzeln austauschbar. Im Falle einer defekten Zelle muss daher nicht der gesamte Akku ausgebaut werden, was sowohl Wartungsaufwand als auch Kosten spart. Da die Zuladung hinsichtlich des Gewichts bei dem klassischen P80 ohnehin deutlich höher als für den Zustelleinsatz erforderlich war, kommt es durch den Akku hier zu keinen Einschränkungen für den Einsatz als Paket-Zustellfahrzeug. Das 122 PS starke Fahrzeug verfügt über eine Bremsenergierückgewinnung (KERS – Kinetic Energy Recovery System) sowie Start-/Stopp-Automatik, die bei Motorstillstand die großen elektrischen Verbraucher abschaltet. Um bei kurzen Zustell-Stopps zu verhindern, dass die Elektronik nach dem Abstellen zum Losfahren erneut hochgefahren werden muss – was im Gegensatz zu konventionellen Antrieben Zeit kostet – bleibt das Fahrzeug fünf Minuten (wie bei der Start-/Stopp-Automatik) startbereit. Der Zusteller verliert dadurch keine Zeit und durch das geschickte Energie-Management bleibt der Verbrauch hierbei gering. Das Drehmoment des Elektro-Motors liegt bei 300 Nm und liegt sofort an. Die Geschwindigkeit ist – wie bei allen UPS Zustellfahrzeugen in Europa – auf 80 km/h begrenzt.

In den Umbau sind die Erfahrungen eingeflossen, die UPS bereits mit Elektro-Zustellfahrzeugen gesammelt hat. So setzt UPS in Deutschland bereits seit 2009 sechs, etwas kleinere Elektro-Zustellfahrzeuge (mit 5,5 Tonnen) ein, die als Neufahrzeuge von einem britischen Hersteller stammen. UPS testet bereits seit rund 70 Jahren innovative Fahrzeuge mit neuen Technologien. Das Unternehmen nutzt Zustellfahrzeuge mit den verschiedensten Antrieben als rollende Labore, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, die auch den Automobilherstellern helfen, alternative Antriebstechniken zu verbessern und weiterzuentwickeln. Weltweit besitzt UPS mehr als 1.900 alternativ betriebene Fahrzeuge und verfügt damit über die größte Flotte dieser Art im privaten Transportwesen.

Die vielfältigen Umweltschutzaktivitäten von UPS sind im Sustainability Report ausgewiesen. UPS hat als erstes Unternehmen seiner Branche einen Nachhaltigkeitsbericht publiziert. Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit von UPS sind unter www.ups.com/sustainability zu finden.

Pressemitteilung veröffentlicht am 18.11.2010 in News (In- und Ausland), Paketdienste / Expressdienste.
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