Deutsche Post DHL setzt Wachstumskurs im dritten Quartal fort – Ergebnisprognose für das Gesamtjahr verbessert

– Konzernumsatz im dritten Quartal um 13,9 Prozent gestiegen – Zweistelliges Wachstum in allen DHL-Bereichen
– EBIT vor Einmaleffekten um 43,7 Prozent auf 543 Millionen Euro verbessert – Konzerngewinn bei 226 Millionen Euro
– Für Gesamtjahr 2010 EBIT vor Einmaleffekten jetzt zwischen 2,0 Milliarden Euro und 2,1 Milliarden Euro erwartet
– CEO Frank Appel: „Großer Schritt zur nachhaltigen Steigerung der Ertragskraft“

Der weltweit führende Post- und Logistikkonzern, Deutsche Post DHL, hat im dritten Quartal 2010 an die positive Entwicklung des ersten Halbjahres angeknüpft und wiederum ein zweistelliges Umsatzplus verbucht. Obwohl im BRIEF-Bereich auch aufgrund der seit Juli geänderten Mehrwertsteuerregelung ein leichter Rückgang zu verzeichnen war, stieg der Konzernumsatz aufgrund starker Zuwächse in allen drei DHL-Bereichen um 13,9 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro. Hierin spiegeln sich vor allem gestiegene Transportvolumina, höhere Frachtraten sowie das weiterhin erfolgreiche Neukundengeschäft wider. Der Konzern profitierte im abgelaufenen Quartal außerdem von positiven Währungseffekten. Weitere Margenverbesserungen in den DHL-Divisionen haben darüber hinaus zu einem überproportionalen Anstieg der Profitabilität geführt. Das operative Ergebnis vor Einmaleffekten lag mit 543 Millionen Euro 43,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Auch beim Konzerngewinn haben die Effizienzsteigerungen maßgeblich dazu beigetragen, dass die Deutsche Post DHL im dritten Quartal des laufenden Jahres einen Gewinn von 226 Millionen Euro erwirtschaften konnte, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 83 Millionen Euro angefallen war.

„Das sehr gute Ergebnis im dritten Quartal zeigt erneut, dass wir hervorragend aufgestellt sind, um von der positiven konjunkturellen Entwicklung überproportional zu profitieren“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post DHL. „Unsere Strategie stimmt, unsere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung greifen und die Kunden honorieren unsere Anstrengungen.“

Drittes Quartal 2010

Das berichtete EBIT hat sich von 231 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 545 Millionen Euro im dritten Quartal 2010 mehr als verdoppelt. Neben den deutlichen Umsatz- und Profitabilitätsverbesserungen ist diese Entwicklung auch auf die wie geplant deutlich zurückgegangenen Einmalaufwendungen zurückzuführen. Nachdem im Vorjahr noch Einmalaufwendungen in Höhe von 147 Millionen Euro zu verzeichnen waren, fielen im abgelaufenen Quartal keine nennenswerten Einmaleffekte mehr an. Auch das Finanzergebnis verbesserte sich und lag mit minus 222 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert von minus 310 Millionen Euro. Diese Entwicklung spiegelt vor allem Veränderungen bei der Bewertung der Finanzinstrumente aus dem Postbank-Verkauf wider: Waren in dem Vorjahreswert noch negative Effekte in Höhe von 188 Millionen Euro enthalten, betrug die Belastung durch die Effekte im Zusammenhang mit dem Postbank-Verkauf im dritten Quartal dieses Jahres lediglich 123 Millionen Euro. Der Konzerngewinn nach Minderheiten stieg auf 226 Millionen Euro; dies entspricht einem auf 0,19 Euro verbesserten Ergebnis je Aktie. Im Vorjahresquartal waren noch ein Konzernverlust von 83 Millionen Euro und ein Ergebnis je Aktie von minus 0,07 Euro angefallen.

Investitionen und Cashflow

Die Investitionen des Konzerns lagen 8,4 Prozent unter dem Vorjahreswert und erreichten im dritten Quartal 282 Millionen Euro. Dieser Betrag enthält unter anderem Investitionen in neue Technologien und Produkte im BRIEF-Bereich wie moderne Briefsortiermaschinen, neue Kamera- und Lesetechniken in den Paketzentren, den zu Beginn des Quartals eingeführten E-Postbrief sowie das Shopping-Portal „Mein Paket“. Für das vierte Quartal geht der Konzern von einem Anstieg der Investitionen aus. Im Gesamtjahr dürften die Investitionen rund 1,3 Milliarden Euro betragen und damit leicht unter den ursprünglich anvisierten 1,4 Milliarden Euro liegen. Getragen von der Verbesserung des operativen Ergebnisses sowie den deutlich reduzierten Restrukturierungsausgaben stieg der operative Cashflow des Konzerns im dritten Quartal 2010 um 133 Millionen Euro auf 632 Millionen Euro. Der Free Cashflow wurde darüber hinaus durch einen Mittelzufluss aus dem Verkauf von Geldmarktfonds beeinflusst und verbesserte sich insgesamt um 1,6 Milliarden Euro auf 1,3 Milliarden Euro (2009: -306 Millionen Euro). Die Nettoliquidität des Konzerns ging im Vergleich zum Jahresende 2009 einschliesslich der Dividendenzahlung (725 Millionen Euro), des Beitrags an den Bundes-Pensions-Service (556 Millionen Euro) und cash-wirksamer Restrukturierungsaufwendungen (684 Millionen Euro) lediglich um 762 Millionen Euro auf 928 Millionen Euro zurück. Verglichen mit dem Niveau zum Ende des zweiten Quartals bedeutete dies einen Anstieg um fast 400 Millionen Euro und unterstreicht die sehr solide Liquiditätssituation des Konzerns.

„Wir sind auch im dritten Quartal unserer Linie treu geblieben und haben mit Augenmaß in den organischen Ausbau unseres Geschäfts investiert“, erklärte Finanzvorstand Larry Rosen. „Der Konzern Deutsche Post DHL ist weiterhin solide finanziert und verfügt – auch dank der sehr positiven Entwicklung im operativen Geschäft – über die notwendige finanzielle Flexibilität, um seine Wachstumsziele zu realisieren und sich bietende Chancen konsequent zu nutzen.“

Neun Monate

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2010 stieg der Umsatz um 11,2 Prozent auf 37,6 Milliarden Euro. Infolge des deutlichen Volumen- und Umsatzanstiegs sowie der erhöhten Effizienz des Konzerns konnte das EBIT vor Einmaleffekten um 70,2 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Einmaleffekte sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum planmäßig gesunken und haben sich auf 302 Millionen Euro nahezu halbiert (2009: 580 Millionen Euro). Dieser Effekt trug neben den verbesserten Umsätzen und der gestiegenen Ertragskraft zum starken Anstieg des berichteten EBIT von 367 Millionen Euro in 2009 auf 1,3 Milliarden Euro von Januar bis September 2010 bei. Der Konzerngewinn nach Minderheiten konnte mit 2,1 Milliarden Euro im Jahresvergleich mehr als verdoppelt werden (2009: 927 Millionen Euro). Zusätzlich zu den operativen Verbesserungen sind darin positive Effekte aus dem Postbank-Verkauf enthalten, die im laufenden Geschäftsjahr rund 600 Millionen Euro über dem Vergleichswert des Vorjahres lagen. Das Ergebnis je Aktie lag nach den ersten neun Monaten mit 1,70 Euro ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert von 0,77 Euro. Auch der operative Cashflow konnte deutlich gesteigert werden und erreichte in den ersten neun Monaten 902 Millionen Euro, und damit mehr als drei mal so viel wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, als 270 Millionen Euro erwirtschaftet wurden.

Ausblick

Aufgrund der Fortsetzung der weltwirtschaftlichen Erholung und der erfolgreichen Ergebnisentwicklung des Konzerns in den ersten neun Monaten hat Deutsche Post DHL die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2010 verbessert und das untere Ende der angepeilten Bandbreite für das operative Ergebnis angehoben. Der Vorstand erwartet nun für den Konzern ein EBIT vor Einmaleffekten zwischen 2,0 Milliarden Euro und 2,1 Milliarden Euro; bisher war das Unternehmen von einem operativen Ergebnis zwischen 1,9 Milliarden Euro und 2,1 Milliarden Euro ausgegangen. Der erwartete Gewinn im BRIEF-Bereich wird aus heutiger Sicht zwischen 1,1 Milliarden Euro und 1,2 Milliarden Euro liegen. Damit hat der Konzern das untere Ende der Spanne um 100 Millionen Euro nach oben angepasst. Die DHL-Bereiche sollen nun mehr als 1,3 Milliarden Euro (bisherige Prognose: rund 1,3 Milliarden Euro) zum Gesamtergebnis beitragen; zu Beginn des Jahres hatte das Unternehmen für seine Logistiksparte noch maximal 1,1 Milliarden Euro erwartet. Damit wird DHL in diesem Jahr erstmals einen höheren Ergebnisbeitrag erwirtschaften als der BRIEF-Bereich. Der Aufwand des Segments Corporate Center/Anderes wird wie seit Jahresbeginn kommuniziert bei rund 400 Millionen Euro liegen. Darüber hinaus geht der Konzern weiterhin davon aus, dass sich das Konzernergebnis im Jahr 2010 im Vorjahresvergleich deutlich verbessern wird. Aus heutiger Sicht wird sich die positive Ergebnisentwicklung auch im Jahr 2011 fortsetzen, auch wenn die Indikatoren für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft derzeit noch uneinheitlich sind.

„Wir haben in den vergangenen Jahren systematisch und konsequent die Voraussetzungen dafür geschaffen, die Ertragskraft des Konzerns nachhaltig zu verbessern. Mit einem operativen Ergebnis von voraussichtlich über 2 Milliarden Euro haben wir in diesem Jahr einen weiteren großen Schritt nach vorne gemacht. Wir sind damit aber längst noch nicht am Ende unserer Möglichkeiten angelangt“, sagte Appel.

Unternehmensbereich BRIEF: Wachsendes Paket-Geschäft

Der Umsatz des BRIEF-Bereichs ging im dritten Quartal 2010 um 2,7 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zurück. Dieser Rückgang ist vor allem auf die Effekte der seit dem 1. Juli auf Umsätze mit Geschäftskunden zu erhebenden Mehrwertsteuer und die in diesem Zusammenhang eingeräumten Rabatte zurückzuführen. Auch der anhaltende Trend einer Substitution des physischen Briefs durch elektronische Medien sowie der Verlust des Quelle-Geschäfts führten zu Umsatzrückgängen. Das Paketgeschäft in Deutschland hat sich dagegen weiterhin sehr dynamisch entwickelt. Infolge des stark wachsenden Internethandels stiegen die Umsätze um mehr als 5 Prozent. Die ebenfalls sehr positive Ergebnisentwicklung in diesem Geschäftsfeld und unverändert strikte Kostendisziplin konnten die Auswirkungen geringerer Umsätze durch den Mehrwertsteuereffekt sowie gestiegener Löhne auf die Profitabilität begrenzen. Das EBIT vor Einmaleffekten lag mit 259 Millionen Euro dennoch um 67 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 326 Millionen Euro.

Unternehmensbereich EXPRESS: Neuausrichtung trägt Früchte

Im Unternehmensbereich EXPRESS hat sich die positive Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahrs auch im dritten Quartal fortgesetzt. Der Umsatzanstieg um 11,7 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro (2009: 2,4 Milliarden Euro) war vor allem das Resultat deutlich gestiegener Volumina bei grenzüberschreitenden Sendungen. Diese konnten den hauptsächlich aus dem Verkauf des inländischen Express-Geschäfts in Großbritannien und Frankreich resultierenden Rückgang bei den taggenauen nationalen Produkten überkompensieren. Höhere Erlöse aus Treibstoffzuschlägen haben ebenfalls zu dem Umsatzanstieg beigetragen. Auch das Ergebnis des Unternehmensbereichs hat sich im Berichtszeitraum stark verbessert. Vor Einmaleffekten stieg das EBIT von 131 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 194 Millionen Euro im dritten Quartal 2010, was einem Anstieg um 48,1 Prozent entspricht. Diese positive Entwicklung spiegelt die erfolgreiche Neuausrichtung des Expressgeschäfts wider: Neben den gestiegenen Erlösen waren vor allem die abgeschlossene Restrukturierung in den USA, der Rückzug aus dem nationalen Express-Geschäft in Großbritannien und Frankreich sowie die weltweit erfolgreich umgesetzten Effizienzsteigerungen für die deutliche Profitabilitätsverbesserung verantwortlich.

Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT: Kräftiges Wachstum bei Umsatz und Gewinn

Der Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT hat am deutlichsten von der Erholung der Weltwirtschaft im Jahr 2010 profitiert. Auch im dritten Quartal sind vor allem in der Luftfracht die Transportmengen im Vergleich zum Vorjahresquartal weiter deutlich gestiegen. In Kombination mit gestiegenen Preisen konnten so sowohl bei der Luft- als auch bei der Seefracht deutlich zweistellige Umsatzzuwächse verzeichnet werden. Insgesamt stieg der Umsatz des Unternehmensbereichs um 1 Milliarde Euro auf 3,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 35,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 2,7 Milliarden Euro. Das Umsatzwachstum des Geschäftsbereichs hat sich damit im Vergleich zum Vorquartal weiter beschleunigt. Gleiches gilt auch für die Profitabilität, da es dem Unternehmen zunehmend gelungen ist, die im Zuge des starken Nachfrageanstiegs gestiegenen Frachtraten für knapper gewordene Frachtkapazitäten an seine Kunden weiterzugeben. In Verbindung mit einer weiterhin strengen Kostendisziplin konnte das EBIT vor Einmaleffekten so um 34,2 Prozent von 76 Millionen Euro im dritten Quartal 2009 auf 102 Millionen Euro in 2010 gesteigert werden.

Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN: Erfolgreiches Neu- und Bestandskundengeschäft

Auch der Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN konnte seine dynamische Entwicklung im dritten Quartal fortsetzen und die Umsätze deutlich steigern. Trotz des Verlusts des Quelle-Geschäfts in Deutschland und des konsequenten Ausstiegs aus unrentablen Verträgen konnte der Umsatz um 12,9 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro erhöht werden. Neue Geschäftsabschlüsse, ein gestiegenes Volumen bei Bestandsverträgen in allen Regionen sowie positive Währungseffekte waren die Hauptgründe für das starke Wachstum. Allein im dritten Quartal wurden mit Neu- und Bestandskunden zusätzliche Verträge im Wert von rund 200 Millionen Euro abgeschlossen. In den ersten neun Monaten summierte sich das Neugeschäft bereits auf 700 Millionen Euro. Die im vergangenen Jahr erfolgreich implementierten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung führten auch im dritten Quartal zu weiteren Margenverbesserungen in allen Regionen. Das EBIT vor Einmaleffekten stieg daher deutlich auf 82 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr – auch aufgrund von Aufwendungen im Zusammenhang mit der Arcandor-Insolvenz – ein operativer Verlust in Höhe von 84 Millionen Euro angefallen war.

Quelle: www.dp-dhl.de

Pressemitteilung veröffentlicht am 09.11.2010 in Briefdienste, News (In- und Ausland), Paketdienste / Expressdienste.
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