Der Club of Logistics zur Mautdebatte: „Keine weitere Verteuerung unserer Produkte auf dem Weltmarkt!“

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Die geplante Einführung einer Pkw-Maut für Ausländer ab Januar 2016, insbesondere jedoch die geplante Ausdehnung der LKW-Maut auf alle Bundesstraßen ab 2018 stößt beim Club of Logistics e.V. (Dortmund) auf Kritik. „Die LKW-Maut stellt eine kaum kompensierbare Kostenbelastung für die Logistikindustrie dar“, erklärt Peter H. Voß, Geschäftsführer des Clubs of Logistics. „Denn trotz aller Bemühungen um alternative Verkehrsträger: Der LKW bleibt das flexible und daher unverzichtbare Transportmittel auf vielen Fernverkehrs- und allen Nahverkehrsrelationen.“

Auch die Exportwirtschaft könne nicht auf den LKW verzichten. „Wenn wir die LKW-Verkehre weiter verteuern, erhöhen sich die Kosten für unsere Produkte auf dem Weltmarkt“ warnt Voß. Das könne niemand ernsthaft wollen. „Deshalb lehnen wir eine Ausdehnung der Maut auf alle Landstraßen und die Einführung einer dem EU-Recht widersprechenden Einführung der PKW-Maut ab.“ Im Koalitionsvertrag war vereinbart worden, die Pkw-Maut solle keinen deutschen Autohalter zusätzlich belasten, zugleich aber dem Gleichbehandlungsgrundsatz der EU entsprechen. „Das wird extrem schwierig“ meint Voß.

Auch Gedankenspiele der rot-grünen Landesregierung Nordrhein-Westfalens, im Rahmen der Citylogistik den Druck auf die Paketdienste durch eine „Nutzerfinanzierung der Verkehrsinfrastruktur“ zu erhöhen, lehnt der Club of Logistics ab. „Im Klartext handelt es sich dabei um die Ausweitung der LKW-Maut auf Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen, was die KEP-Dienste erheblich treffen wird“, befürchtet Voß. Auch wenn von einer Citymaut bisher noch nicht die Rede sei, so werde der Ton gegenüber den Paketdiensten schärfer. „Äußerungen der Grünen, der Verbraucher solle seine Online-Einkäufe demnächst gefälligst selbst irgendwo abholen, zielen eindeutig gegen die Paketbranche“, meint Voß.

Zwar gebe es schon Abhol- und Packstationen, an die der Verbraucher seine Pakete liefern lassen kann. „Die flächendeckende Einführung des Abholsystems widerspricht jedoch einerseits den Verbraucherwünschen nach Bequemlichkeit, andererseits der finanziellen Machbarkeit auf der Seite der KEP-Dienste. Nur finanzstarke Konzerne können sich ein flächendeckendes Abholsystem leisten“, glaubt Voß.

Vernünftig und diskutabel seien hingegen Überlegungen, die innerstädtischen Lieferungen in lokalen Logistikcentern vozusortieren. Peter Voß: „Einer intelligenten Bündelung werden sich die Paketdienste nicht verschließen.“ Kopfzerbrechen bereitet dem Club of Logistics-Geschäftsführer die steigende Zahl der Retouren. „Die nagen erheblich an der gar nicht schlechten Ökobilanz des E-Commerce-Business“, räumt Voß ein. Es sei deshalb zu befürchten, dass die Politik – insbesondere die rot bzw. rot-grün regierten Bundesländer – Initiativen zur „Erziehung“ der Verbraucher entwickeln könnten. „Wenn etwas nicht mehr erwünscht ist, wie beispielsweise das Rauchen, dann wird die Politik schnell kreativ“, so Voß. „Wenn die von den Verbrauchern ausgelösten Retourenverkehre weiter im Visier der Politik bleiben, dann fürchte ich langfristig Konsequenzen für den E-Commerce.“

Quelle: www.club-of-logistics.de

 

Pressemitteilung veröffentlicht am 14.04.2014 in News (In- und Ausland), Sonstige Produkte / Services / Dienstleistungen.
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