Österreichische Post stellt CO2-neutral zu – Alle Sendungen künftig klimaneutral, Kunden der Post erhalten „CO2 Neutral-Zertifikat“ / Erfolgreiche Projekte mit Lebensministerium und BMVIT

Als größtes Logistikunternehmen des Landes ist die Österreichische Post in einem energieintensiven Geschäft tätig. Jährlich werden in Österreich rund 6 Mrd Sendungen zugestellt – dafür legen die Mitarbeiter der Post jeden Tag mehr als 200.000 km zu Fuß, per Fahrrad und Moped sowie per PKW und Transporter zurück. Das Unternehmen benötigt mit seinen Fahrzeugen rund 15 Mio Liter Treibstoff und in seinen Gebäuden rund 180 Mio kWh Energie pro Jahr. Die Österreichische Post ist sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst und sucht daher laufend nach Verbesserungspotenzialen, um die CO2 Emissionen und damit den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Basierend auf einer Vereinbarung mit 16 europäischen Postgesellschaften, mit dem Ziel bis 2012 die CO2 Emissionen um 10% zu reduzieren, hat die Österreichische Post noch weitreichendere Maßnahmen beschlossen: Die Zustellung aller Sendungen in Österreich soll gänzlich klimaneutral gestaltet werden. Alle Briefe, Pakete und Werbesendungen werden nun CO2 Neutral Zugestellt. Dies geschieht durch die Reduktion der Emissionen und den effizienten Umgang mit Ressourcen. Zudem setzt die Post verstärkt auf alternative Energie. Oberste Priorität hat die Vermeidung der Emissionen, jene die von der Post und ihren Partnern nicht vermieden werden können, werden durch freiwillige Unterstützung nationaler und internationaler Klimaschutzprojekte ausgeglichen.

„Damit gibt es in Summe keinerlei CO2 Auswirkungen der Zustelltätigkeit der Österreichischen Post. Und das ohne zusätzliche Kosten für unsere Kunden“, so Post-Generaldirektor Dr. Georg Pölzl. „Wir werden damit unter den internationalen Logistikanbietern zum absoluten Vorreiter. Während andere Unternehmen einzelne Leistungen klimaneutral anbieten, stellen wir in Österreich ausnahmslos alle Sendungen CO2 neutral zu. Die Rahmenbedingungen und begleitenden Maßnahmen vom Lebensministerium und BMVIT sind dabei eine wichtige Hilfe für das Unternehmen, für die Umwelt und für Österreich.“ „Wir haben in den vergangenen Jahren massiv in Forschung und Entwicklung investiert. Jetzt kommt der Schritt in die Anwendung, von den Entwicklungsabteilungen auf die Straße. Unter anderem in großangelegten Leuchtturmprojekten, bei denen die Österreichische Post stark engagiert ist“, begrüßt Infrastrukturministerin Doris Bures das Projekt. Und Lebensminister DI Niki Berlakovich ergänzt: „Die Post zeigt nun vor, dass es geht und vor allem wie es geht. Sie hat mit der Initiative ‚CO2 Neutral Zugestellt’ eine Pionierrolle übernommen.“

Konzeption und Maßnahmenmix

Die Österreichische Post bekennt sich mit dieser nun gestarteten Initiative zum nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz. Zusätzlich kommt sie damit der Nachfrage der Kunden nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen nach. Den Großkunden wird die Post künftig auch ein eigenes „CO2 Neutral-Zertifikat“ ausstellen – als Nachweis dafür, dass deren Zustellleistung CO2 neutral erfolgte.

In Summe emittiert die Post im Zuge ihrer Geschäftstätigkeit rund 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr. 40.000 Tonnen entstehen durch den Betrieb der Gebäude und Verteilzentren, weitere 40.000 Tonnen im eigenen Fuhrpark, die übrigen 20.000 Tonnen durch Partnerunternehmen. Die Kompensation dieser Emissionen erfolgt durch Einsparungen im Fuhrpark, im Bereich Gebäude und Logistik sowie durch nationale und internationale Klimaschutzprojekte.

Um sicherzustellen, dass die angestrebten positiven
Umweltauswirkungen auch gegeben sind, wird der Prozess durch die Sachverständigen des TÜV AUSTRIA begleitet und geprüft. Alle Berechnungen von Treibhausgasemissionen erfolgen in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Norm PAS 2050, und auch die Behauptung der CO2 neutralen Zustellung ist anhand der Norm PAS 2060 ebenfalls von unabhängiger Stelle geprüft und verifiziert.

CO2 Einsparungen im Fuhrpark

Mit insgesamt 9.000 Fahrzeugen verfügt die Post über den größten Fuhrpark Österreichs. Durch optimierte Routenplanung, die ständige Modernisierung der Flotte, laufende Schulungen der Fahrer, aber auch durch einen hohen Anteil der Zustellung zu Fuß oder mit Fahrrädern verringert die Post ständig ihren Treibstoffverbrauch und damit den CO2 Ausstoß. Zusätzlich setzt die Post bereits auf den Einsatz alternativer Antriebsmethoden. So sind derzeit 77 umweltschonende Erdgas-Fahrzeuge im Einsatz sowie 64 Elektrofahrräder, 8 Elektro-Mopeds und zwei Elektro-Autos.

Noch in diesem Jahr wird die Elektro-Flotte der Post erweitert: 18 mehrspurige E-Fahrzeuge (10 Renault Kangoo, 8 Citroën Berlingo) werden angekauft, zusätzlich läuft die Ausschreibung für weitere einspurige E-Fahrzeuge. „Damit investieren wir noch heuer in die E-Mobilität und werden Vorreiter und Impulsgeber für alternative Technologien. Ein Ausbau der Flotte ist angedacht, in Abhängigkeit der technische Verfügbarkeit und der Eignung der Fahrzeuge für den postalischen Betrieb, aber auch vom Förderumfeld. Wir gehen aber davon aus, dass hier die gute Zusammenarbeit mit den Ministerien und die Unterstützung im Sinne des Umweltschutzes fortgeführt wird“, so Pölzl.

CO2 Einsparungen bei den Gebäuden

Auch im Bereich ihrer Gebäude setzt die Post konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des CO2 Ausstoßes. So werden gas- und ölbefeuerte Heizsysteme reduziert und der Anteil an Fernwärme gesteigert, zusätzlich wird in einer neuen Stromausschreibung ein Fokus auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen gelegt. Für eine mögliche künftige Umsetzung werden gerade LED-Beleuchtungskonzepte geprüft und eine Feasibility-Studie für Photovoltaik-Anlagen auf den Verteilzentren in Auftrag gegeben.

CO2 Einsparung durch Klimaschutzprojekte

Jene CO2 Emissionen, die durch unternehmensinterne Maßnahmen nicht vermieden werden können, werden künftig durch die Investition in nationale und internationale Klimaschutzprojekte kompensiert. Neben den erzielten Emissionseinsparungen wird dabei besonderes Augenmerk auf ökologische und sozioökonomische Aspekte des Projekts gelegt, um dem Ansatz der ganzheitlichen Nachhaltigkeit in vollem Umfang Rechnung zu tragen. Bei nationalen Projekten wird eine Zusammenarbeit mit Klimaschutzinitiativen wie beispielsweise „Climate Austria“ angestrebt (Climate Austria wurde von der Kommunalkredit Public Consulting gemeinsam mit dem Lebensministerium gegründet). Die internationalen Projekte müssen standardisierte Validierungskriterien der freiwilligen Emissionsminderungen erfüllen und werden von unabhängigen Institutionen geprüft. Die Qualitätssicherung hierbei erfolgt ebenfalls durch die Zertifizierungsstelle TÜV AUSTRIA.

Die Post als Partner des BMVIT bei E-Mobilität

2010 haben die ÖBB und österreichische Partnerunternehmen die Zusage für das Projekt eMORAIL im Rahmen der Ausschreibung „Technologische Leuchttürme der Elektromobilität“ des BMVIT und Klima- und Energiefonds erhalten. eMORAIL entwickelt die Verbindung von Bahnbetrieb und Carsharing auf Basis von E-Fahrzeugen. Das Vorhaben wird mit 2,6 Mio Euro Fördergeld durch das BMVIT unterstützt. Die Österreichische Post steht für diese Verkehrslösung als Partner zur Verfügung. Das Entwicklungsprojekt eMORAIL wird an zwei Pilotstandorten in Österreich, in der Steiermark und in Niederösterreich, gestartet. Entwicklungs-Schwerpunkte dabei sind: Die Ausarbeitung einer Logistik- und Verwaltungsapplikation für die Disposition, die Verrechnung der Fahrzeuge und die Entwicklung einer intelligenten Verknüpfung von Fahrzeugdaten und Daten des öffentlichen Verkehrs. So soll gewährleistet werden, dass man am Ende auch wirklich ein marktreifes und wettbewerbsfähiges Modell präsentieren kann. „Durch ihre Erfahrung und die Größe ihres Fuhrparks ist die Post hier der ideale Partner um die entwickelte Lösung zu testen und zu demonstrieren. Das ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts und wir freuen uns, die Post hier, aber auch in anderen Projekten im Bereich der E-Mobility als Partner zu haben“, betont die Ministerin.

So wurde unter Federführung des Automobil-Clusters Oberösterreich die Plattform “Clean Motion OÖ” (CMO) mit 13 Gründungspartnern gestartet, die die Kompetenzen der Zulieferer für E-Fahrzeuge stärken soll. Das Projekt wird mit 4,4 Mio Euro vom BMVIT gefördert. Unternehmen und auch Mustergemeinden, die sich der Plattform mit adäquaten Initiativen angeschlossen haben, sind neben der Österreichischen Post unter anderen die Alpine Energie, Haidlmair, KEBA, Linz Center of Mechatronics, Linz Strom, ÖAMTC, Senoplast, die OÖ Akademie für Umwelt und Natur sowie die Stadt Steyr. Die Plattform-Mitglieder wollen ihr gebündeltes Know-how im Elektroauto der Zukunft anwenden.

„Für mich als Technologieministerin ist diese Entwicklung wirklich außerordentlich vielversprechend. Ich bin sicher, dass wir da auf dem richtigen Weg sind, weil hier eine gemeinsame Strategie verfolgt wird und weil öffentliche Förderung, insbesondere von Forschung und Technologieentwicklung, und das Engagement von Unternehmen, wie beispielgebend das von der Post, Hand in Hand gehen“, so das Resümee von Bures.

Die Post als Partner des Lebensministeriums

„Ich will für Österreich ein Energiesystem für morgen mit Lebensqualität, Sicherheit und Perspektiven – für alle nachkommenden Generationen. Daher ist es unsere Pflicht, auf Erneuerbare und Energieeffizienz zu setzen“, hebt Umweltminister Niki Berlakovich hervor. „Ich gehe noch einen Schritt weiter und fordere die Energieautarkie Österreichs. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir Partner und Vorbilder, die diesen Weg mitgehen. Die Österreichische Post zeigt nun vor, dass es geht und vor allem wie es geht. Sie hat mit der neuen Initiative ‚CO2 Neutral Zugestellt’ sicher eine Pionierrolle übernommen.“

Gerade der Verkehrsbereich ist eine große Herausforderung für den Klimaschutz und die Energieautarkie. Mit dem klima:aktiv mobil Beratungs- und Förderprogramm gibt es ein Instrument zur Unterstützung von Betrieben und Gemeinden bei der Umsetzung von Fuhrparkumstellungen auf alternative Antriebe und E-Mobilität, Mobilitätsmanagement, Spritsparen und Radverkehrsförderung. Die mittlerweile 1.800 klima:aktiv mobil Partner sparen mit ihren Projekten über 400.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Mit rund 42 Mio Euro Fördermitteln für Fuhrparkumstellungen, E-Mobilität, Mobilitätsmanagement und Radverkehr wurden Investitionen von 271 Mio Euro ausgelöst und ca. 3.000 neue green jobs geschaffen. Die Österreichische Post ist als großes Logistikunternehmen und Flottenbetreiber ein enorm wichtiger klima:aktiv Partner.

Auch über den Klima- und Energiefonds werden 2011 wieder Modellregionen – im Bereich E-Logistik und E-Pendler – gefördert. Insgesamt stehen dafür 5 Mio Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Gesucht werden dabei Unternehmen und Regionen zur Elektrifizierung des Liefer- und Zustellverkehrs in Kombination mit Erneuerbarer Energieproduktion und Mobilitätsmanagement. Die Ausschreibung läuft noch bis 12. Oktober 2011.

Quelle: www.post.at

Pressemitteilung veröffentlicht am 07.07.2011 in Briefdienste, News (In- und Ausland), Paketdienste / Expressdienste.
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