Hermes Future Forum: Nachhaltigkeit schafft Wachstum

Auf dem ersten Hermes Future Forum diskutierten gestern namhafte Experten die Zukunft unternehmerischer Verantwortung. Der ehemalige UN-Generalsekretär Dr. Kofi Annan forderte Unternehmen dazu auf, ihre Geschäftsmodelle im Hinblick auf eine umwelt- und sozialverträgliche Wirtschaftstätigkeit vollständig nachhaltig auszurichten. Friedensnobelpreisträger Professor Muhammad Yunus appellierte an die Initiative jedes Einzelnen. Unternehmen sollten nicht auf politische Regulierungen warten, sondern selbst tätig werden. Neben dem wirtschaftlichen Profit sollten sie immer auch den sozialen Gewinn im Auge behalten. Einigkeit herrschte darüber, dass eine nachhaltige Unternehmenstätigkeit zukünftig der zentrale Wettbewerbsfaktor sein wird.

Die Verantwortung für Nachhaltigkeit hat bei den Geschäftsführern und Vorständen zu liegen, denn diese hat Teil der Unternehmensstrategie und nicht des Marketings zu sein“, erklärte Gastgeber Hanjo Schneider, CEO Hermes Europe und Vorstand Services Otto Group. Das erste Hermes Future Forum tagte im Internationalen Maritimen Museum Hamburg vor 75 geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik. Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group, skizzierte die inhaltlichen Leitlinien für die Konferenz: „Wirtschaftliches Handeln, das ist meine tiefste Überzeugung, darf sich zukünftig nicht mehr nur an dem ökonomischen Nutzen orientieren. Sie muss auch ökologischen Schaden abwenden und sozialen Gewinn anstreben.“

Neue Deutung für CSR

In seinem Impulsreferat forderte Jochen Zeitz, Vorstandsvorsitzender der Puma AG, zu einem Paradigmenwechsel auf. Unternehmen seien Teil des Problems, das sie mit CSR bekämpfen wollten. Daher sei es notwendig, verantwortlich zu ‚sein’ und nicht Verantwortung zu ‚übernehmen’. Zudem sei die Entscheidung für Nachhaltigkeit mit Investitionen verbunden. Diese zahlten sich aber dadurch aus, dass Unternehmen damit die eigene Zukunft sichern würden.

‚Unsichtbare Produktqualität’

Große Einigkeit herrschte auf dem Hermes Future Forum grundsätzlich darüber, dass Konsumenten vermehrt nachhaltige Produkte nachfragen. Fair erzeugte und ökologisch nachhaltig produzierte Waren enthielten eine ‚unsichtbare Produktqualität’, welche die Nachfrage entscheidend beeinflusse. Die Wirtschaft solle aber nicht allein auf den Bedarf reagieren, sondern mehr Attraktivität erzeugen. „CSR muss sich über Faszination durchsetzen“, forderte Hans-Otto Schrader, Vorstandsvorsitzender der Otto Group. Somit wurde die ‚unsichtbare Produktqualität’ am Ende der intensiv geführten Debatten zur sichtbaren Visitenkarte unternehmerischer Nachhaltigkeit. Das zweite Hermes Future Forum ist für 2012 geplant.

Referentenübersicht

– Dr. Michael Otto, Vorsitzender des Aufsichtsrats Otto Group
– Prof. Muhammad Yunus, Gründer Grameen Bank
– Dr. Kofi Annan, ehemaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen
– James Shikwati, Direktor Inter Region Economic Network
– Jochen Zeitz, Vorstandsvorsitzender Puma AG
– Hans-Otto Schrader, Vorstandsvorsitzender Otto Group
– Hanjo Schneider, CEO Hermes; Mitglied des Vorstands Otto Group

Quelle: www.hermes-europe.eu

Pressemitteilung veröffentlicht am 04.11.2010 in Nachhaltigkeit, News (In- und Ausland), Paketdienste / Expressdienste.
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